Start frei für die Pferde-Herde

Greimerath · Das Beweidungsprojekt Pansbruch bei Greimerath steht unter dem Oberbegriff Naturschutz durch Nutzung. Anlässlich der offiziellen Einweihungsfeier des Modellprojekts startete die Beweidung mit Taurus-Rindern und Konik-Pferden.

 Vor allem für die Kinder war es ein Erlebnis, die Freilassung der Pferde zu sehen. TV-Foto: Hans Muth

Vor allem für die Kinder war es ein Erlebnis, die Freilassung der Pferde zu sehen. TV-Foto: Hans Muth

Greimerath. Vor den glänzenden Augen zahlreicher Kinder und in Anwesenheit von 200 Gästen wurde eine Herde Konik-Pferde in den Greimerather Pansbroch entlassen. Die Taurus-Rinder hatte Landwirt Burkhard Franzen bereits vergangene Woche auf die Weide geschickt.
Landrat Günter Schartz war mit dabei. "Der Pansbruch bei Greimerath, der ehemals größte und wertvollste Moor im Hunsrück, wird wieder seiner ursprünglichen Form zurückgegeben." Dadurch solle verhindert werden, dass das Naturschutzgebiet weiter verbuscht (der TV berichtete). Seit 1984 werden im Auftrag der Naturschutzverwaltung die Pflegemaßnahmen in Form von Mahd, Entbuschung und Verschließung von Gräben durch ortsansässige Landwirte und die Waldjugend Greimerath unter Leitung des Naturschutzgebietsbeauftragten Ralf Taubert durchgeführt.
Eine Herde Taurus-Rinder, die den ausgestorbenen Aucherochsen ähneln, wurde bereits eine Woche zuvor im Pansbroch ausgewildert. Die den Wildpferden ähnelnde Konik-Pferde wurden anlässlich der offiziellen Eröffnung des Projekts unter dem Beifall der Gäste im Pansbruch angesiedelt. Diese Rassen wurden ganz bewusst ausgewählt, da sie in anderen Naturschutzgebieten in Deutschland ihre Robustheit und Widerstandsfähigkeit gegen die Witterungseinflüsse bereits unter Beweis gestellt haben.
"Wir sind stolz auf dieses einzigartige Projekt im Hunsrück", sagte Bürgermeister Werner Angsten.
Claudia Jaskowski, Projektplanung und Bauleitung der Hortulus-GmbH, erklärte das Prinzip des Projektes. "Die Landwirtschaft passt sich an den Standort an und nicht der Standort an die Landwirtschaft." Das bedeute: keine Trockenlegung, keine Düngung, kein Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln. "Die Tiere ernähren sich von dem, was aus der Fläche kommt. Im Winter bei Schneelage werden sie mit Heu aus Naturschutzflächen zusätzlich gefüttert."
Das Projekt reicht bereits viele Jahre in die Vergangenheit zurück. 2008 wurde ein erstes Konzept erstellt, 2009 ein Bodenordnungsverfahren eingeleitet. 2010 bewilligte das Land Rheinland-Pfalz das Projekt, 2011 wurde es durch den Ankauf weiterer Flächen vergrößert. Die Gesamtkosten von 320 000 Euro werden von der EU und dem Land Rheinland-Pfalz getragen. hm

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