Stimmung nach der Schreck-Sekunde

Seit 40 Jahren mischt die britische Hardrock-Formation "Wishbone Ash" im internationalen Musikgeschäft mit. Auf seiner Geburtstags-Tournee machte das Quartett nun in Freudenburgs Live-Musikclub "Ducsaal" Station.

Freudenburg. Dichtes Gedränge herrschte im ausverkauften Saal. Rund 300 Menschen, deren Durchschnittsalter wohl weit über 30 Jahren lag, standen Schulter an Schulter und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Auf dem Programm von Freudenburgs Live-Musikclub "Ducsaal" stand an diesem Abend die britische Hardrock-Formation "Wishbone Ash", die allerdings zunächst auf sich warten ließ.

Immer wieder brandete Jubel auf, wenn einer der Bühnenarbeiter erschien, den das Publikum wegen der spärlichen Beleuchtung offenbar im ersten Moment für einen der Musiker hielt.

Mehrstimmige Gitarren-Soli



Zuvor hatten auch schon Jimmy Bowskill und seine zwei Bandkollegen, die im Vorprogramm zu hören waren, die Bühne mit Verspätung betreten. Das Warten auf den erst 18-jährigen Bowskill hatte sich allerdings gelohnt. Verantwortlich dafür waren unter anderem etliche überaus hörenswerte, zum Teil ausgedehnte Gitarren-Soli des jungen Blues-Musikers aus Kanada.

Als die Hauptakteure des Abends, die Vier von "Wishbone Ash", schließlich in Erscheinung traten, sorgte Gitarrist und Band-Chef Andy Powell erst mal für einen Schrecken im Publikum. Der mittlerweile 59-Jährige stolperte beim Betreten der Mini-Bühne derart, dass er fast wieder von ihr herunter gefallen wäre. Das kahl geschorene Haupt schüttelnd, setzte Powell den Weg zu seinem "Arbeitsplatz" fort.

"Stolperfrei" ging es dann aber weiter. Überwiegend tempo reiche und mit etlichen Gitarren-Soli gewürzte Songs ("Proof", "Driving", "King", "Sword" und andere) sorgten schnell für Wallung im Saal. Routiniert spulten Band-Chef Andy Powell sowie Bob Skeat (Bass), Muddy Manninen (Gitarre) und Joe Crabtree (Schlagzeug) ihr Programm ab. Vor allem die streckenweise mehrstimmigen Gitarren-Soli, die auf den Griffbrettern von Powell und Manninen entstanden und die für die Band charakteristisch sind, lösten verdientermaßen Bewunderung beim Publikum aus. Noch bis Mai sind die Vier von "Wishbone Ash" auf ihrer aktuellen "Real Deal"-Tour in ganz Europa unterwegs. In Freudenburg war die Band, die 1969 aus der britischen For mation "Tanglewood" entstanden ist, bereits mehrfach zu Gast.

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