Streicheleinheiten fürs Krokodil

SCHWEICH. (gsb) Puppenspiel, liebevoll aufgemacht. Ohne große Töne, aber mit Einbindung der Kinder. Das Figurentheater Leierkasten präsentierte im Niederprümer Hof die neuesten Abenteuer von Kasperle und Co.

Schon mehr als 25 Jahre besteht die Laienbühne in Schweich, die im historischen Niederprümer Hof ein eigenes Theater mit 90 Plätzen anbietet. Die waren gut gefüllt, als die Premiere von "Kasperles neue Abenteuer" gefeiert wurde. Mit dem Läuten einer Glocke begann die Vorstellung. Doch nicht der Nikolaus erschien, wie ein kleines Mädchen vermutete, sondern Angela Dieterich, die neben Werner Büchel zu dem Leierkasten-Team gehört. "Es braucht keiner Angst zu haben, wenn die Hexe kommt", informierte sie vorsorglich die Knirpse. Was dann folgte, war liebevoll gemachtes Handpuppentheater in kindgerechter Form. In einer Rahmenhandlung entdeckte Werner Büchel im Beisein der Kinder Kasperle in einem alten Koffer, der - solchermaßen aus dem Winterschlaf geweckt - die Kinder auf seine abenteuerlichen Reisen mitnahm. Ohne Effekthascherei, mit dezenter musikalischer Untermalung und bilderbuchartigen, geschmackvoll gestalteten Kulissenbildern nahmen die Akteure die Kinder mit in das Land von Kasper, Hexe und Prinzessin. Und die zeigten sich ebenso versiert wie die Figurenspieler und riskierten keinen Wimpernschlag, um das Geschehen im dunklen Raum konzentriert mitzuverfolgen. Was wiederum für die Akteure eine Herausforderung war, die auf die findigen Rufe der Kinder spontan reagieren mussten. "Eine nicht ganz einfache Sache", wie später Angela Dieterich erklärte. So müsse das Team um Bettina Ant, Claudia Justen, Julia Büchel, Christoph Büchel, Ina Flucke und Simone Haubrich natürlich beim Einstudieren bereits überlegen, wie die Kinder reagieren könnten. Doch die waren samt ihrer Eltern von dem Stück angetan und hatten zum Schluss einiges zu lachen, als das Krokodil kritisch vermeldete: "Das Krokodil ist immer nur der Dumme, der eins auf die Rübe bekommt." Dass das beim Figurentheater Leierkasten eben nicht so war, zeichnete es aus. Ebenso wie die Tatsache, dass die Kinder beim Zubettbringen von Kasperle helfen und am Ende Krokodil und Konsorten eine Streicheleinheit verpassen durften.

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