Streit um Baustellen in Konz brodelt weiter

Konz · Die Verkehrslage in Konz ist zurzeit sehr angespannt. Das führt vor allem im Internet zu wüsten Beschimpfungen. Die Verwaltung reagiert nun mit einer ausführlichen Stellungnahme.

 Das Bild ist am Dienstag am Bahnhof Karthaus entstanden. Der massive Rückstau führt in die Umfahrung der Baustelle in der Karthäuser Hauptstraße durch die Albanastraße.

Das Bild ist am Dienstag am Bahnhof Karthaus entstanden. Der massive Rückstau führt in die Umfahrung der Baustelle in der Karthäuser Hauptstraße durch die Albanastraße.

Foto: Daniel Petry

Das Auto rollt. Es ist Dienstag 16.35 Uhr. Langsam aber stetig geht es über die Luxemburger Straße in Trier, die Konrad-Adenauer-Brücke, das Pacelli-Ufer und die B 51 von Trier-Euren nach Konz. 25 Minuten später steht der Wagen auf dem Parkplatz hinter dem Konzer Rathaus. Die Fahrt ist länger als gewöhnlich, aber erträglich. Dabei hat jemand kurz vor der Abfahrt ein Foto auf Facebook gepostet, das einen sehr langen Stau zeigt. Darauf sind Autos zu sehen, die Stoßstange an Stoßstange von der Albanstraße aus bis zur Bahnbrücke von der K 134 in Richtung des Karthäuser Bahnhofs stehen. Die Befürchtung, dass die Fahrt von Euren nach Konz deshalb noch länger dauert, bewahrheitet sich trotzdem nicht. Der Fahrer kommt pünktlich um 17 Uhr zur Sitzung des Bauausschusses im Konzer Rathaus an. Andere Menschen berichten von 30 bis 45 Minuten, die sie in der Hauptverkehrszeit wegen der Baustellen für die etwa zwölf Kilometer zwischen Konz und Trier brauchen.

Baustellensituation Der Grund für die teils chaotischen Verhältnisse in der Saar-Mosel-Stadt: Mit der K 134 und der Karthäuser Hauptstraße sind zwei der wichtigsten Wege in die Innenstadt voll gesperrt. Weil es auf der K 134 gar keine Umleitungsmöglichkeit gibt und die Umfahrung in Karthaus am Kloster vorbei durch die Albanastraße führt, gibt es Stau. Und Stau wird es auch künftig weiter geben, weil an der K 134 voraussichtlich noch bis Frühjahr 2018 und in Karthaus bis Sommer 2018 gebaut wird.

Diskussionen Im Internet und im echten Leben diskutieren die Konzer zurzeit heiß über die baustellenbedingte angespannte Verkehrssituation in Konz. Einige werfen den Planungsbehörden Inkompetenz vor, bemängeln mutmaßlich schlechte Absprachen und fordern Bauarbeiten im Mehrschichtbetrieb. Andere beklagen sich über Autos, die auf der Umleitung parken. Anwohner beschweren sich, dass sie die Parkplätze vor ihrer Haustür nicht mehr nutzen können. Die einen wollen mehr, die anderen weniger Parkkontrollen. Lokalpolitiker versuchen zu beschwichtigen und ernten dafür Wut.

Facebook Ventil für die Kritik ist hauptsächlich die Facebook-Gruppe "Du bist Konzer wenn …". Die Diskussion pendelt dort zwischen ungezügelter Aggression, bissigem Sarkasmus und Resignation. Beleidigungen wechseln sich ab mit teils begründeter, teils harscher Kritik an der ausführenden Baufirma, der Kommunalpolitik oder der Rathausführung. Dem Trierischen Volksfreund wirft ein Nutzer vor, die Verwaltung nicht scharf genug zu kritisieren. Einige wenige nehmen die Planer in Schutz. Vereinzelt gibt es Plädoyers für mehr Gelassenheit. Immer wieder taucht die Forderung auf, die Verwaltung möge sich ausführlich äußern.

Stellungnahme des Rathauses Wegen einer TV-Anfrage und den Forderungen der Bürger hat das Rathaus am Donnerstagnachmittag eine vierseitige Pressemitteilung zu der Thematik veröffentlicht. Auf Facebook gab es dafür Lob. Rathaus-Sprecher Michael Naunheim erläutert darin unter anderem, dass auf beiden Baustellen nicht nur Arbeiten an der Oberfläche, sondern auch aufwendige Tiefbauarbeiten zu erledigen seien. Nicht nur die Straße auch das Leitungsnetz (Wasser und Kanal) werde ausgetauscht oder erneuert.

Die Vollsperrung der K 134 sei notwendig wegen der schmalen Fahrbahnen. Eine halbseitige Sperrung würde die Bauarbeiten laut Verwaltung bis 2019 dauern lassen. Die parallele Ausführung der Arbeiten sei nicht zu verhindern gewesen. Die Sanierung der Karthäuser Hauptstraße sei an das Förderprogramm Soziale Stadt und somit ans Land gebunden, die der K 134 an den Kreis. Die parallele Ausführung sei besser, als die Verschiebung eines der beiden Projekte, heißt es. Solch ein Vorgehen sei meist mit höheren Kosten für den kommunalen Haushalt verbunden. Zudem seien die VG und die Stadt für 233 Kilometer Kanäle, 250 Kilometer Wasserleitungen und 160 Kilometer Straßen zuständig. Angesichts dieser Netzgröße seien parallele Arbeiten nicht zu vermeiden. Gegen einen Mehrschichtbetrieb sprechen aus Sicht des Rathauses der Fachkräftemangel in der Baubranche und die zu erwartenden massiven Mehrkosten. Diese entstünden nicht nur vor Ort, sondern auch bei Zulieferfirmen.

Empfehlung In Bezug auf die parallelen Bauarbeiten auf beiden Seiten der Gleise in Karthaus sagt Naunheim: "Die vorhandenen Verkehrsprobleme wären durch eine zeitversetzte Ausführung auch nicht gelöst." Als Beleg zitiert er die kürzlich im Bauausschuss vorgestellte Verkehrsuntersuchung ("Nur ein Tunnel hilft der Stadt", TV vom 8. April). Eine Lösung, die alle Verkehrsprobleme in Konz auf einen Schlag behebt, gibt es laut dieser Untersuchung nicht. Ein Lösungsansatz darin ist der mögliche Bau einer neuen Bahnüberquerung zwischen der K 134 und der B 51. Dieser könne sich auf alle Knotenpunkte positiv auswirken, heißt es.

Neben der vom Landesbetrieb Mobilität in Trier empfohlenen Umleitungsstrecke über die B 51 hat die Stadt zusätzlich die Konrad-Adenauer-Straße zur Durchfahrt geöffnet. "Damit können aus Roscheid kommende Fahrzeuge am Saar-Mosel-Bad vorbei über Niedermennig nach Trier fahren", sagt Naunheim. So werde der Kreisel am Paul-Magar-Platz entlastet.

"Eine weitere Verbesserung der Situation erhoffen wir uns, wenn Ende August die Ortsumgehung Könen freigegeben wird", sagt er. Davon verspricht sich die Verwaltung 20 Prozent weniger Verkehr im Kreisel an der Saarbrücke. Naunheim: "Jeder Straßennutzer kann durch eine Verkehrsmittelwahl und umsichtiges Verhalten zu einem entspannteren Verkehrsklima beitragen."Kommentar

Kritik ja, wüste Beschimpfungen nein!

Kritik an der momentanen Baustellensituation in der Stadt Konz ist vollkommen ok und auch verständlich. Schließlich sind zwei wichtige Zufahrten gleichzeitig zu. Das ist ein ätzender Zustand. Trotzdem sind Beleidigungen inakzeptabel und sogar eine Straftat. Wer unbedingt Dampf ablassen will, sollte sich einfach mal aufs Fahrrad setzen, statt wütende Kommentare in die Tastatur zu hämmern. Der Stau wäre kein Thema mehr, der Verdruss würde beim Treten der Pedale in Bewegungsenergie umgewandelt. Und wenn irgendwann alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, können sich alle gemeinsam freuen, dass die Straßen nicht nur frei, sondern auch noch in gutem Zustand sind. Bis dahin muss wohl oder übel das Motto gelten, das ein Facebook-Nutzer den anderen in der Gruppe "Du bist Konzer wenn …" mit auf den Weg gibt: "Kann mir grade keine schönere Baustelle zum Leben aussuchen."
c.kremer@volksfreund.deExtra

Pressemitteilung der Stadt im Wortlaut

<b style="box-sizing: border-box; line-height: inherit; font-family: "Open Sans", Helvetica, Roboto, Arial, sans-serif; font-size: 14px; background-color: rgb(255, 255, 255);">Details zum Ablauf der Sanierung der K134 -  Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Sanierung des 3. Bauabschnitts 

Seit 19. Juni 2017 laufen die Bauarbeiten im 3. Bauabschnitt der K134 zwischen Freizeittreff Fahl und Brücke Karthaus. Hitzig waren seitdem nicht nur die Temperaturen, sondern auch die Diskussionen in den sozialen Netzwerken - z.B. auf Facebook - zu diesem Thema. Viel wurde spekuliert. Den Planern wurde Unfähigkeit vorgeworfen. Es wurden aber auch sachliche Fragen gestellt - wie z.B. "Warum dauert denn die Sanierung von knapp 1.000 Meter fast 1 Jahr?" oder "Warum ist denn eine Vollsperrung notwendig?". Die Konzer Verwaltung fragte bei der bauausführenden Firma Elenz und den entsprechenden Baulastträgern nach, um diese berechtigten Fragen zu beantworten:

1. Warum werden die Versorgungsleitungen neu verlegt?

Die Versorgungsleitungen für Wasser und Abwasser sind hier über 50 Jahre alt. Eine Sanierung von Innen war nicht möglich, denn aufgrund geänderter Auflagen muss heute eine größere Gesamtwassermenge gewährleisten werden - wie z.B. für Brandschutzmaßnahmen. Nun kommen anstelle der etwa 50 Jahre alten Gussrohre moderne und größere sog. "duktile" Gussrohre unter die Erde. Duktile Gussrohre sind robust aber flexibel und nehmen hohe statische Belastungen aus Innendruck, Verkehrslasten und Erdauflasten auf. Zusätzlich sind sie diffusionsdicht. Das Trinkwasser nimmt selbst bei kontaminierten Böden keinen Geschmack auf.

2. Welche Maßnahmen werden bis wann gemacht? (vorbehaltlich günstiger Witterung)

Zuerst werden neue Wasserleitungen verlegt. Dazu müssen erst einmal neue Wasserleitungen neben den alten Wasserleitungen verlegt werden, damit über die gesamte Bauzeit auch weiterhin die Versorgung der Anlieger gewährleistet ist. Die Leitungen werden über eine Länge von insgesamt 1.020 Meter verlegt. Im Rahmen dieser Maßnahme werden auch die Hausanschlüsse erneuert. Beim Einbau der Wasserleitungen muss auf Hygiene geachtet werden - es darf zu keinen Verunreinigungen kommen. Bevor die Gräben wieder zugeschüttet werden dürfen, müssen die Leitungen fachgerecht gespült und desinfiziert werden. Dann werden Wasserproben entnommen, die vom zuständigen Gesundheitsamt untersucht werden müssen. Erst wenn die Ergebnisse der Trinkwasserverordnung entsprechen, werden die Wasserleitungen freigegeben und die Gräben zugeschüttet. Die Arbeiten an der Wasserversorgung inkl. Hausanschlüssen werden voraussichtlich bis Mitte September abgeschlossen sein.

Anschließend wird der Kanal über eine Länge von 190 Meter erneuert. Auch punktuell wird der Hauptkanal an einigen Stellen saniert und einige Schächte werden erneuert. Dies muss in offener Bauweise geschehen und dauert bis Ende Oktober. Parallel dazu werden 1.250 Meter Gräben für Stromleitungen gezogen und 22 Fundamente für die neue Straßenbeleuchtung errichtet. Dabei wird zwischen der Straße "Am Kirschberg" und der bestehenden Bebauung oberhalb des Bahnhofes Konz-Karthaus zur sicheren Führung der Fußgänger auf ca. 500 m bergseitig ein Gehweg neu angelegt. Auch diese Arbeiten werden bis Anfang Dezember erledigt sein.

Die Verbandsgemeindewerke führen parallel eine Teilsanierung des Vorfluters Klosterbach aus. Der von Konz Roscheid kommende Vorfluter wird dabei saniert und erhält im Bereich der Kreisstraße ein neues Schlammfangbecken. Diese Maßnahmen sind ein vorgezogener Teil der Renaturierung des Klosterbachs zur Vermeidung einer erneuten Straßensperrung und werden von November bis Mitte Dezember ausgeführt.

Zeitgleich beginnen auch die eigentlichen Straßensanierungsmaßnahmen. Noch Mitte November beginnen die Arbeiten an den Leitungsgräben für die Straßenabläufe. Entwässerungsleitungen und Straßenabläufe werden errichtet. Hierfür - unter Berücksichtigung einer Winterpause von 3 Wochen - wird bis Anfang Februar benötigt.

Erst dann können die Bordstein- und Pflasterarbeiten beginnen. Innerhalb von 4 Wochen werden 1.000 Meter Bordsteine mit vorgeschriebener geschalten Rückenstütze und 1.200 qm Pflaster verlegt. Diese Maßnahmen dauern bis Mitte März.

Anschließend erfolgt die eigentliche Straßenerneuerung. Die Erneuerung der K134 in diesem Bauabschnitt erfolgt im Tiefeinbau/Vollausbau. Dies kommt einem Neubau der Straße gleich, denn bei der Erneuerung muss die vorhandene Befestigung vollständig entfernt werden - also die Straßendecke, die Binderschicht, die Tragschicht und zuletzt die Frostschutzschicht. Im Verlauf des Ausbaus müssen ca. 1.200 Tonnen (70 LKW-Ladungen) Asphalt abgefräst und entsorgt werden. Die zu erneuernde Frostschutzschicht hat ein Gewicht von ca. 3.000 Tonnen (170 LKW-Ladungen). Die Binderschicht und die Straßendecke hat jeweils eine Fläche von 7.000 qm (100 LKW Ladungen).

3. Warum wird der 3. Bauabschnitt der K 134 unter Vollsperrung ausgeführt?

Wegen fehlender Fahrbahnbreiten im Bestand und Leitungsverlegungen müssen die Bauarbeiten unter Vollsperrung durchgeführt werden. Wie anhand der oben beschriebenen Maßnahmen ersichtlich wird, müssen sehr viele Arbeiten auf engstem Raum in kürzester Zeit in offener Bauweise durchgeführt werden. Selbst wenn die Breite der Straße es zulassen würde, hätte sich die Bauzeit bei einer halbseitigen Sperrung erheblich verlängert (vermutlich bis Frühjahr 2019), da auch Baustellenfahrzeuge in diesem Fall Rücksicht auf den fließenden Verkehr nehmen müssen und somit nur eingeschränkt arbeiten können. Zusätzlich hätte diese Verzögerung auch höhere Kosten generiert, da die auszuführenden Maßnahmen länger dauern würden.

4. Können die Arbeiten denn nicht im Mehrschichtbetrieb schneller umgesetzt werden?

Die Ausführung der Arbeiten im Mehrschichtbetrieb würde eine Zeitersparnis erbringen - allerdings würde dies auch mit deutlich höheren Kosten verbunden sein. Die notwendigen Maßnahmen (z.B. Erstellung von Schallgutachten zur Beantragung einer Ausnahmegenehmigung) oder die zusätzlichen Personalkosten der bauausführenden Firma für entsprechende Schichtzulagen sind da das kleinere finanzielle Problem. 40% der zu erbringenden Leistungen sind Zulieferleistungen - z.B. für Schüttgut, Mischanlagen, Schotter, Beton oder Asphalt. Die jeweiligen Zulieferer für diese Leistungen müssten folglich auch im Mehrschichtbetrieb arbeiten, damit auch ständig die notwendigen Materialien an der Baustelle zur Verfügung stehen und verarbeitet werden können. Also auch die Zulieferdienstleistungen würden sich verteuern. Aber selbst wenn die hierfür notwendigen Gelder zur Verfügung stehen würden, bleibt das Problem der zur Verfügung stehenden Fachkräfte, da nach derzeitiger Auftragslage alle Straßenbauunternehmer volle Auftragsbücher bei den zur Verfügung stehenden Fachkräften haben. Erschwerend kommt hinzu, dass das Bauhauptgewerbe in der Zeit von 1995 bis 2016 die Anzahl seiner Mitarbeiter annähernd halbiert hat (von rund 1,4 Millionen Beschäftigten im Jahr 1995 blieben etwa 781.000 im Jahr 2016).

5. Warum die Baustellen in Karthaus und an der K134 gleichzeitig - hätte dies nicht bei besserer Absprache der Baulastträger verhindert werden können?

Die Situation ist nicht nur in Bezug auf die Marktlage des Baugewerbes - wie bereits in Frage #4 beschrieben - schwierig, sondern auch in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Fördergelder oder den jeweiligen Haushalten. Baulastträger der Sanierungsmaßnahmen in Karthaus ist die Stadt Konz. Die Sanierungsmaßnahmen hier werden zu 70% mit Mitteln aus dem Städtebauförderungsprogramm "Soziale Stadt" gefördert. Baulastträger der K 134 ist das LBM Trier. Die Kosten der Sanierung werden vom Landkreis Trier-Saarburg getragen und zu 70 % vom Land Rheinland-Pfalz gefördert. Daher ist mit dieser Entscheidung auch die Frage verbunden, ob es besser ist jetzt beide Baumaßnahmen zeitgleich - aber aufeinander abgestimmt - durchzuführen oder eine der beiden Baumaßnahmen um Monate evtl. sogar Jahre zu verschieben und damit auch gleichzeitig eine potentiell höhere Belastung für den eigenen Haushalt zu riskieren.

Konz kann diese Investitionen auf jeden Fall gebrauchen. Das Gemeindestraßennetz in Verantwortung der Konzer Verwaltung - also ohne Berücksichtigung der Bundes-, Landes- und Kreisstraßen - umfasst eine Länge von ca. 160 km. Zusätzliche 233 Kilometer kommen für die Schmutzwasser- und Niederschlagskanalisation sowie 250 km für die Wasserversorgung hinzu. Jede Investition in dieses Netz ist eine Investition in die Zukunft. Bei diesen Zahlen wird auch ersichtlich, dass Überschneidungen unterschiedlicher Baumaßnahmen unvermeidbar sind, um einen Sanierungsstau zu verhindern.

6. Was kann denn noch getan werden, um die Verkehrssituation zu verbessern?

Die vorhandenen Verkehrsprobleme wären durch eine zeitversetzte Ausführung auch nicht gelöst. Bei der kürzlich vorgestellten Verkehrsuntersuchung - gemeinschaftlich in Auftrag gegeben von der Stadt Konz und dem LBM Trier - wurde sehr gut ersichtlich, wie die Verkehrsflüsse in der Stadt funktionieren, welche Ziel- und Quellverkehre es gibt.

Eine Lösung, die alle Verkehrsprobleme in Konz auf einen Schlag behebt, gibt es auch nach dieser Untersuchung nicht. In dieser Untersuchung wurden unterschiedliche Lösungsansätze vorgestellt - u.a. könnte sich der Bau einer neuen Bahnüberquerung zwischen der K 134 und der B 51 auf alle Knotenpunkte positiv auswirken.

Neben der vom LBM Trier empfohlenen Umleitungsstrecke über die B51 hat die Stadt Konz zusätzlich die Konrad-Adenauer-Straße zur Durchfahrt geöffnet. Damit können aus Konz-Roscheid kommende Fahrzeuge mit Fahrziel Trier am Saar-Mosel-Bad vorbei über Niedermennig nach Trier fahren. Dadurch wird der Kreisverkehr am Paul-Magar-Platz zusätzlich entlastet. Diese Umleitung funktioniert auch zufriedenstellend.

Eine weitere Verbesserung der Situation erhoffen wir uns, wenn Ende August 2017 die B51 (Ortsumgehung Könen) freigegeben wird. Der Kreisel an der Saarbrücke wird dadurch um 20 % weniger in Anspruch genommen und entlastet. Dann wird die Situation und die Verkehrsentwicklung nochmals beobachtet und geprüft. Danach könnten einzelne verkehrslenkende Maßnahmen durchgeführt werden, um den Verkehr weiter zu ordnen.

Kleinere Korrekturmaßnahmen werden auch zusätzlich durchgeführt. So wird z.B. in der Albanstraße derzeit beobachtet, dass Eltern auf den Parkplätzen vor der Grundschule St. Johann anhalten, um ihre Kinder aus dem Auto zu lassen. Dadurch wird der fließende Verkehr auf dieser Umleitungsstrecke zu Stoßzeiten erheblich behindert. Hier wird nun geprüft, ob ein zeitlich beschränktes absolutes Halteverbot Abhilfe leisten kann. Wir empfehlen den Eltern für das Aussteigen der Kinder den Parkplatz am Kloster Karthaus. Dies ist deutlich sicherer für die Kinder und stört nicht den fließenden Verkehr.

Jeder Straßennutzer kann durch eine sinnvolle Verkehrsmittelwahl und umsichtiges Verhalten zu einem entspannteren Verkehrsklima beitragen.

Zusammenfassung:

Verständlicherweise sind Baumaßnahmen für Bürger und Gäste der Stadt und Verbandsgemeinde Konz mit Unannehmlichkeiten und Schmutz verbunden. Sie müssen Umwege in Kauf nehmen, stehen mit dem Fahrzeug im Stau und kommen nicht mit dem Auto voller Einkäufe in die Garageneinfahrt. Aber die Bürger wissen auch, wie wichtig diese Arbeiten für ihre Lebensqualität ist. Sie wollen schließlich Wärme im Winter, allzeit sauberes Trinkwasser, trockene Keller und eine funktionierende Entwässerung. Konz ist ein interessanter Standort sowohl für Unternehmen als auch für Menschen, die hier einfach gut arbeiten, wohnen und leben möchten. Damit dies so bleibt, muss in diese Infrastruktur investiert werden.

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