Strittiges Weinkönigin-Konzept

KONZ. Routiniert hakte der Verbandsgemeinderat Konz in jüngster Sitzung die Tagesordnung ab. Das Weinkönigin-Konzept und ein Antrag der Grünen sorgten allerdingsfür Unmut unter den Ratsmitgliedern.

"Erster Punkt auf der Tagesordnung: Einwohnerfragestunde", sagt VG-Bürgermeister Winfried Manns. "Es sind keine Bürger da, gehen wir also zum nächsten Punkt über." Beschlossen wurde die kurzfristige Erneuerung der Decke in der Saar-Mosel-Halle aus Sicherheitsgründen. Sie wird in den Osterferien renoviert. Der Rat erhöhte auch die Gebühren für den Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr und folgte damit einer Empfehlung des Kreistags: Fehlalarme kosten die Urheber künftig bis zu 850 Euro. Zuschüsse von 3640 Euro erhält die Gemeinde Wiltingen für die Renovierung ihrer Pfarrkirche. Der Heimatverein Temmels erhält für den Bau einer Toilettenanlage im Schloss Gebertshof 1500 Euro. Die Verbandsgemeinde wird sich zudem am grenzüberschreitenden Fahrradweg-Konzept Saar-Lor-Lux mit 3000 Euro für Wegausschilderungen beteiligen. Weitere Entscheidungen beziehen sich auf die Folgejahre. So erhielt etwa für 2006 die Sanierung des Tennenplatzes in Wellen oberste Priorität. Für Unmut und Nachfragen sorgten mehrere Tagesordnungspunkte. Ferienpark Fellerich nur nichtöffentlich

An der Hermann-Staudinger-Realschule Konz führt eine Mannheimer Baufirma die Trockenbauarbeiten aus: Die Angebote regionaler Unternehmen lagen um 30 Prozent höher als die des Mitbewerbers vom Rhein. Für den Einbau der Heizung fand sich ein Interessent aus Salmtal. Manns: "Wo bleibt das regionale Handwerk?" Den lokalen Unternehmen sei, erfuhr ein Ratsmitglied, die Arbeit zu "risikoreich". Heftige Kontroversen lösten die Grünen aus. Sprecher Klaus Rohles forderte die öffentliche Behandlung der Vertragsverhandlungen rund um den Ferienpark Tawern-Temmels. Dies wurde mit Dreiviertelmehrheit abgelehnt und in die nichtöffentliche Sitzung verschoben. Manns: "Das Thema ist noch zu heiß". Man könne interessierte Unternehmen vor den Kopf stoßen, wenn unfertige Details bekannt würden. Auch das Weinköniginnen-Konzept "Saar-Obermosel" löste trotz grundsätzlicher Zustimmung Proteste aus. Ratsmitglied Maria Schmitz (FWG) sprach sich vehement gegen die Festlegung Nittels als "Wahlort" der möglichen Regional-Königin aus - eine Empfehlung des gemeinsamen Papiers von Bürgermeistern und Touristikvereinen. "Die Wahl ist die attraktivste Komponente der Show". Andere Ratsvertreter befürworten die Festlegung: Vorstellung, Wahl und Krönung seien geographisch gut verteilt zwischen Konz und Saarburg. Andere Orte mit eigenen Weinköniginnen würden zugunsten der künftigen Gemeinschaftsvertreterin verzichten. Manns schlug vor, die Entscheidung für Nittel zunächst als "Probeort" bestehen zu lassen. So kam es.

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