Stromerzeugung: Stadtwerke-Tür für Kreis zu

Mehring/Trier · Die Gründung einer Energiegesellschaft hat der Kreistag befürwortet (der TV berichtete), Klärungsbedarf haben die Fraktionen noch bei den Aufgabenfeldern. Der Wunsch des Kreises, sich an den Stadtwerken Trier zu beteiligen, hat sich nicht erfüllt.

Mehring/Trier. Da neuerdings neben den Ortsgemeinden auch Kreise mehr Strom erzeugen und vermarkten dürfen, als sie selber verbrauchen, hatte sich Trier-Saarburg einen Wunschpartner für das neue Aufgabenfeld ausgesucht: die Stadtwerke Trier. Doch aus dem gemeinsamen Einstieg in die Stromwirtschaft wurde nichts. Mit den Stadtratsfraktionen sei das momentan nicht zu machen, soll OB Klaus Jensen einer Kreisdelegation unter Führung von Landrat Günther Schartz zu verstehen gegeben haben. In der Kreistagsdebatte anlässlich der Gründung einer Energiegesellschaft in Mehring gab es auch gleich Interpretationsversuche im Plenum. "Disharmonien zwischen Stadt und Kreis bei der Standortsuche für den ART-Betriebshof" machte Wolfgang Schäfer (SPD) mitverantwortlich für das Scheitern der Strom-Ehe, für Heide von Schütz (Grüne) liegt es "wohl eher an der politischen Gangart mancher Vertreter des Kreistags als an sachlichen Argumenten". Leider sei die Tür ohne Begründung zugeschlagen worden, meinte Freien-Chef Hugo Kohl. Ziel sei nach wie vor eine gemeinsame Energiegesellschaft mit der Stadt Trier "auf Augenhöhe" betonte der Landrat. Mit der Gründung eines eigenen Energiewerks könne der Kreis jetzt schnell und flexibel reagieren. Einige Gemeinden hätten ihn schon wegen einer Zusammenarbeit bei Energieprojekten angesprochen, sagte Schartz.
"Die Gesellschaft ist eine Angebotslösung des Kreises, und die Teilnahme der Gemeinden ist freiwillig", stellte CDU-Fraktionschef Bernd Henter klar. Während für ihn die zu gründende Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) vorerst keine energiefremden Aufgaben übernehmen soll, kann sich die SPD ein Engagement beim Personennahverkehr sowie bei Wasser und Abwasser durchaus vorstellen.
Auch FDP und Vereinigung Bürger für Bürger (BFB) votierten für die Gründung der Energiegesellschaft, wobei Udo Moser (BFB) mahnte, der Kreis dürfe keine Standortsicherung über die Köpfe der Gemeinden hinweg betreiben, etwa für Windkraft-Standorte im Staatsforst. alf

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