Suche nach Identität

TRIER. (red) Insgesamt 120 Religionslehrer von Gymnasien aus dem Bistum Trier trafen sich zu ihrer Jahrestagung an der Katholischen Akademie. Es ging um Wege, wie sie ihren Schülern bei der Findung einer Identität helfen können, die einen Ausgleich zwischen individuellem und sozialem Anspruch schafft.

Eingeladen hatten die Schulabteilung im Bischöflichen Generalvikariat und die Vereinigung katholischer Religionslehrer an Gymnasien im Bistum Trier. Zunächst zeigte der Soziologe Waldemar Vogelgesang (Universität Trier), dass es im Leben nicht darum geht, die "wahre" Identität zu erwerben und sie durch alle Lebenslagen durchzuhalten. Vielmehr sei Authentizität gefragt bei veränderten Lebenslagen und Rollen. Der Religionspsychologe Sebastian Murken (Uni Trier und Leipzig) sprach deshalb von der Notwendigkeit einer lebenslangen "Identitätsarbeit", die sich auf eine Balance zwischen Kontinuität und Wandel bezieht. Professsor Reinhold Boschki von der Universität Bonn betonte, dass nur ein Verständnis des Religionsunterrichts als Beziehungsgeschehen den Lehrer zu einem Weggefährten hin zur Identitätsfähigkeit werden lassen könne. In dieser Beziehung könne der junge Mensch ein Verhältnis zu sich, zu anderen, zu Welt, Umwelt, Kultur und Geschichte sowie zu Gott bekommen. In Arbeitskreisen wurde am Beispiel des Weltjugendtags die Bedeutung der gemeinsamen Erfahrung für die Bildung einer religiösen Identität aufgezeigt. Einen besonderen Höhepunkt bildete das Ein-Personen-Stück "Klamms Krieg", das der Trierer Schauspieler Klaus Michael Nix aufführte. Zuletzt überreichte Weihbischof Jörg Peters 18 jungen Religionslehrern bei einem Gottesdienst die "Missio Canonica", den kirchlichen Lehrauftrag. Durch die Anwesenheit von Eltern, Geschwistern und Freunden wurde dies zu einem echten "Familienfest".

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