Süffiger junger Wein

TRIER/GREVENMACHER. Zum Auftakt des dritten Wein & Gourmet Festivals International feierte Grevenmacher mit dem 75. Weinmarkt ein außergewöhnliches Jubiläum. Schon am Vormittag waren die Säle im Sport- und Kulturzentrum sehr gut besucht. An den Ständen der fast 40 Aussteller probierten Experten, Liebhaber und Neulinge vor allem den Jahrgang 2004.

In seiner Festansprache erinnerte Grevenmachers Bürgermeister Robert Stahl an den verstorbenen Bernard Clasen, den Gründer des ersten Grevenmacherer Weinmarkts im Jahre 1925. Trotz politischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten sei der Grevenmacher Weinmarkt eine luxemburgische Institution geworden, sagte Stahl. Laut dem Stadtoberhaupt ist der Weinmarkt durch ein neues Konzept und den Standortwechsel von der Grundschule in das Kulturzentrum attraktiver geworden. Die Zahl der Aussteller und Besucher sei in den vergangenen drei Jahren erheblich gestiegen, bemerkte Stahl. Im großen Ausstellungssaal konnten die Besucher für vier Euro rund 430 Weine kosten, davon etwa 330 Gewächse des Jahrgangs 2004. Auf dem fast 1300 Hektar großen Weinareal der Luxemburger Mosel werden hauptsächlich Auxerrois, Pinot Gris, Pinot Blanc (491 Hektar), Rivaner (393 Hektar) und Riesling (162 Hektar) angebaut. Die Entwicklung im Luxemburger Weinbau ist wie überall in den vergangenen zehn Jahren rückläufig. Die Anbaufläche hat sich um etwa zehn Prozent von rund 1390 auf etwa 1250 Hektar verringert. Die Anzahl der Winzerbetriebe ist um fast 40 Prozent von 750 auf 451 zurückgegangen. Der Weinverkauf in Luxemburg in den vergangenen fünf Jahren bestand zu einem Drittel aus einheimischen Produkten und zu zwei Dritteln aus ausländischen Erzeugnissen, überwiegend Rotwein und Rosé. Der Jahrgang 2004 ergab eine reichhaltige Ernte von fast 156 000 Hektolitern, rund ein Drittel mehr als im ertragsarmen, aber qualitätsreichen Jahr 2003. Der Oechsle-Gehalt des 2004er lag über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre und erreichte etwa das Niveau des Jahrgangs 1998. Natürlich hat der 2004er nicht die Oechsle-Grade wie der Wein des Sonnenjahres 2003, aber der neue Jahrgang ist in Geruch, Farbe und Oechsle-Gehalt ein typischer Wein der Luxemburger Mosel. Winzer Peter Graf von der Domaine Vinsmoselle beschreibt den Riesling so: "Der Wein muss noch sechs bis acht Wochen reifen. Im Vergleich zum 2003er lässt sich der 2004er wegen seines höheren Säuregehalts länger lagern."

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