Auszeichnung Stadtwerke Trier bekommen Umweltpreis

Trier · Beim Ludwig-Erhard-Gipfel gab es eine Auszeichnung für den  Betrieb des Trinkwassernetzes.

 Helfried Welsch (SWT-Projektleiter), Arndt Müller (SWT-Vorstand), Michael Ebling (Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen, von links) bei der Preisverleihung.

Helfried Welsch (SWT-Projektleiter), Arndt Müller (SWT-Vorstand), Michael Ebling (Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen, von links) bei der Preisverleihung.

Foto: Stadtwerke Trier

Wenn in Trier das Wasser aus dem Hahn kommt, hat es auf seinem Weg von der Quelle bis zum Verbraucher schon zwei Mal Strom erzeugt. Denn die Stadtwerke Trier (SWT) haben sich zum Ziel gesetzt die Stadt und die umliegenden Gemeinden, die sie versorgen, mit CO2-freiem Trinkwasser zu beliefern. Für diesen nachhaltigen Ansatz ist der regionale Versorger jetzt mit dem Zfk-Nachhaltigkeits-Award ausgezeichnet worden. Bereits im November haben die Leser der Zeitung für kommunale Wirtschaft (Zfk) in einem Online-Voting zwischen insgesamt neun Bewerbern aus ganz Deutschland abgestimmt. Beim Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee, eine der bundesweit bedeutendsten Wirtschaftskonferenzen, sind die Preisträger nun bekannt gegeben worden. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Energieversorgung Oberhausen und die Stadtwerke Menden.

„Ein toller Erfolg! Nicht nur, weil wir für unsere Arbeit in Trier bundesweit Beachtung bekommen, sondern weil so viel Potential in dem Ansatz steckt, von dem auch andere Kommunen profitieren können“, sagt SWT-Vorstand Arndt Müller.

Mit der Auszeichnung würdigt die ZfK das Engagement der SWT im Bereich Nachhaltigkeit. Seit 2017 bauen die Stadtwerke Trier ihre Wasserversorgung um. Insgesamt müssen jährlich rund zehn Millionen Kubikmeter Rohwasser von der Riveris-Talsperre aufbereitet und verteilt werden. Der Betrieb des Leitungsnetzes mit 23 Pumpwerken und der dazugehörigen Wasserwerke in Irsch und im Kylltal ist sehr energieintensiv. Die SWT benötigen dafür circa 1,7 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr, der ab 2020 komplett aus eigenen, regenerativen Erzeugungsanlagen vor Ort gedeckt wird. Dafür sind zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach des Wasserwerks Irsch und auf dem Hochbehälter in Tarforst in Betrieb gegangen. Zusätzlich erzeugen die SWT mithilfe von Turbinen Energie im Leitungsnetz. Neben dem Ausbau der Stromerzeugung für den eigenen Bedarf haben die SWT parallel in neue, energiesparende Technik investiert und energetisch, ausgerichtete Leitungskonzepte umgesetzt.

„Momentan arbeiten wir an der digitalen Steuerung, um die Verbraucher und Erzeuger optimal aufeinander abzustimmen“, sagt Müller. Steht einmal mehr Strom aus erneuerbaren Energien zur Verfügung als für den Betrieb des Trinkwassernetzes notwendig, dienen die 20 vorhandenen Hochbehälter als Energiespeicher. Sie haben ein Speichervolumen von insgesamt etwa 32 000 Kubikmeter und werden derzeit rein nach Wasserbedarf geführt, das heißt nachts gefüllt und während des Tages gemäß dem Verbrauch von Stadt und Gemeinden entleert. „Ziel unseres Projekts ist es, Pumpenergie zur Befüllung der Behälter dann einzusetzen, wenn Überschussstrom aus regionalen erneuerbaren Energien vorhanden ist“, erläutert SWT-Projektleiter Helfried Welsch.

„Laufen die aktuellen Maßnahmen nach Plan, werden wir voraussichtlich noch im ersten Halbjahr 2020 unseren Energiebedarf in der Trinkwasser-Sparte komplett mit Ökostrom aus eigenen Anlagen nicht nur bilanziell, sondern in Echtzeit decken“, sagt Müller. Das Projekt könnte dann auch in die umliegende Region übertragen werden.

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