Sympathischer Leder- und Schweißgeruch

Dass Füchse Schuhe sammeln und mit ihnen spielen, sei zwar ungewöhnlich, aber das Phänomen sei seit einigen Jahren bekannt. Das sagt Experte Günther Schumann, der elf Jahre mit Füchsen gelebt hat.

Föhren. (alf) Der schuhverliebte Fuchs aus Föhren setzt seine Beutezüge fort - und die Experten rätseln. "Normalerweise meiden Füchse menschliche Gerüche, ich kann es mir nur so erklären, dass den Tieren der Leder- oder Schweißgeruch eigenartiger Weise besonders sympathisch ist und dass dies zum Spielen mit Schuhen und Stiefeln reizt", sagt Günther Schumann (69). Der Autor und Fuchsexperte schließt nicht aus, dass Jungfüchse mit auf Schuhjagd gehen.

Mit acht bis zwölf Wochen hätten die Jungfüchse einen großen Spieltrieb. Schuhe seien zum Toben, Schleppen und Draufrumknabbern ideal. "Die Jungen könnten das von der Mutter abgeschaut haben und nehmen den Tick dann mit ins nächste Revier", sagt Förster Rolf Willerscheidt. Der Bau, an dem der Revierleiter 120 Schuhe entdeckt hatte, und in dessen weitläufigen Gängen vermutlich noch Dutzende von Schuhen liegen, ist mittlerweile verlassen. "Der kann nicht mehr bewohnt sein, dafür waren zu viele Menschen da. Die Fähe hat ihre Jungen längst weggebracht und sich anderswo einen Ersatzbau gesucht", glaubt Willerscheidt. Eine neue "Operationsbasis" also, aber eine alte Leidenschaft…

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