Tänze, Tüll und Titelkämpfe

WELSCHBILLIG. (red) Obwohl das neunte Männerballett-Festival des Karnevalvereins Welschbillig am Freitag erst um 20.11 Uhr begann und die Tore erst um 19 Uhr geöffnet wurden, warteten bereits um 17.40 Uhr die ersten Besucher. Es hatte sich herumgesprochen, dass die wenigen Sitz- und besten Stehplätze in Minutenschnelle vergeben sind.

 "Deep Erotic" hieß die Show, die das Männerballett des Karnevalvereins Burgnarren Illingen in Welschbillig zur Gaudi des Publikums abzog.Foto: Joachim Johanny

"Deep Erotic" hieß die Show, die das Männerballett des Karnevalvereins Burgnarren Illingen in Welschbillig zur Gaudi des Publikums abzog.Foto: Joachim Johanny

DasFestival ist ein Garant für Stimmung pur, bestens gelauntesPublikum, spannende Unterhaltug und faire Wettkämpfe. Zehn Männerballetts aus Hessen, aus dem Saarland und der weiteren und näheren Umgebung Welschbilligs traten zum Wettstreit an. Jede Gruppierung war mit einem ausgelassenen Fanclub angereist, alle erfüllt von dem Wunsch, für den jeweiligen Verein den Gewinn eines schönen Pokals oder eines Geldpreises miterleben zu können.

Bejubelter Empfang für die Grazien

Die Halle tobte bereits, als das Welschbilliger Männerballett den Reigen der Tänze eröffnete. Jedes folgende Ballett wurde ebenfalls jubelnd empfangen, darunter die Grazien aus Spangdahlem, die sich elegant zu einem Pop-Mix bewegten, die Zerfer Außerirdischen und die Arenrather Cheerleader. Spätestens bei den "Tawerner Tunten Tonys", die in biederen Mexikaner-Ponchos einzogen, gab es - nachdem diese Hüllen gefallen waren - kein Halten mehr. Denn was da bei den 14 Männern zum Vorschein kam, entfachte jedes Frauenherz zu nicht endenwollendem Schreien, Klatschen und sonstigen Beifallsäußerungen. Die Tawerner lieferten eine Travestieshow, die es in sich hatte.

Bestechend exakt und supergut präsentierte sich die "Weißen Funker Kirberg" aus der Nähe von Frankfurt, die "Lord of the Dance" darboten.

Man hätte glauben können, dass diese Leistungen nicht mehr zu überbieten wären. Aber falsch gedacht! Die Herren des Karnevalvereins Burgnarren Illingen zogen mit "Deep Erotic" alle Register ihres Könnens.

Die Männer von "Riet Rous" Könen schickten danach ihre "Cheerleaders" ins Rennen, ebenso wie der Karnevalverein "Biewerer Hoahnen" seine schicken "Servierhühner".

Frenetischer Jubel erschallte, als der Titelverteidiger des vergangenen Jahres, das Männerballett des Karnvalvereins Noswendel, sich anschickte, im Pippi-Langstrumpf-Look die Bretter, die die Welt bedeuten, zu erobern. Aber mit diesem Outfit gaben sich die Herren nicht zufrieden. Was darunter erschien, war in der Tat atemberaubend (Helmut Leiendecker würde sagen: "Sauwwer").

Große Beifallsbekundungen gab es auch bei der Siegerehrung, als die siebenköpfige, unabhängige Jury unter der Oberaufsicht von Luise Dahm Punkte vergab und die geziegten Leistungen honorierte.

Noswendeler tanzten sich an die Spitze

Hier die Ergebnisse des außergewöhnlichen Wettbewerbs:

Platz 9 Könen, Platz 8 Spangdahlem, Platz 7 Arenrath, Platz 6 Biewer, Platz 5 Zerf, Platz 4 Tawern, Platz 3 Kirberg, Platz 2 Illingen und auf Platz 1 tanzten sich die Ballerinen aus Noswendel.

Sonderpreise erhielten: für die weiteste Anreise die Weißen Funker Kirberg; für die schönste Kostümierung die Travestieshow Tawern; die gewichtigste Gruppe waren die Noswendeler mit durchschnittlich 94,08 Kilo und die teilnehmerstärkste Gruppe kam aus Zerf.

Der Wanderpokal für die beste Leistung ging an den Karnevalverein Noswendel.

Schon jetzt freuen sich Akteure wie Zuschauer auf den Wettbewerb des Jahres 2004, wenn der Vorhang aufgeht zum zehnten Welschbilliger Männerballett-Festival.

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