Talfahrt vor dem Aus

SAARBURG. Damit die Talfahrt am Saarburger Warsberg kein Ende hat, suchen Stadt und Standortmarketing Saarburg nach Lösungen und Alternativen für einen Weiterbetrieb des Sessel-Lifts.

Noch bis Ende dieses Jahres prägen die Gondeln des Sessel-Lifts am Saarburger Warsberg das Stadtbild. Was danach mit der Anlage passiert, steht derzeit in den Sternen. Nach dem Ende der Herbstferien wird der Betrieb nach Angaben von Norbert de Wolf, Geschäftsführer der "Landal Green Parks", weitgehend eingestellt (der TV berichtete). Die Stadt Saarburg, allen voran Bürgermeister Jürgen Dixius, sind nun bemüht, einen neuen Betreiber für die Seilbahn zu finden.Gespräche mit Kauf-Interessent

Die "Saarburger Institution" soll weiterhin aus dem Tal den Warsberg erklimmen. Laut Dixius gibt es einen Interessenten aus der Region, mit dem derzeit über den möglichen Kauf des Sessel-Lifts verhandelt wird. Weil im Zuge einer notwendigen Modernisierung an dem Lift größere Investitionen an Sessel, Seil und Steuersystem ins Haus stehen, will der Betreiber, die niederländische Ferienpark-Kette "Landal Green Parks", die Bahn still legen. Zumal auch ein jährliches Defizit bei den Fahrten des Sessel-Lifts zu Buche schlage. "Es sieht nicht sehr sonnig aus", so de Wolf auf TV -Anfrage. "Es tut mir auch unglaublich leid, dass so etwas verschwindet." Wenn sich bis Anfang 2005 kein Investor finde, solle der Lift ganz aus dem Stadtbild verschwinden, so de Wolf. Dann würde der Betreiber die Anlage komplett abbauen.Auswirkungen auf die Talstadt

Im Rahmen einer Plenarsitzung des Vereins "Standortmarketing Saarburg" setzte Bürgermeister und Vorsitzender Dixius die Diskussion um die Seilbahn zum Warsberg nun auf die Tagesordnung. Dort wurden mögliche Folgen diskutiert, die das Wegfallen der Seilbahn für die Stadt hätte. An Spitzentagen in der Hochsaison gibt es rund 500 bis 800 Talfahrten mit dem Sessel-Lift. Entfiele diese Verkehrsanbindung vom Warsberg in die Stadt, hätte das neben dem Verlust der wichtigen touristischen Attraktion weitere Auswirkungen: Die Stadt würde beispielsweise von mehr Autos frequentiert, wovon auch die Parkplatzsituation betroffen wäre. Eine weitere mögliche Konsequenz: weniger Besucher im Schwimmbad und folglich weniger Einnahmen. Um dies zu verhindern, sind die Stadt sowie die Mitglieder des Stadt-Marketing-Vereins bemüht, günstige Bedingungen für einen Investor zu schaffen. Auch de Wolf von "Landal Green Parks" bietet einem möglichen Investor Unterstützung finanzieller Art an. Für eine Dauer von drei Jahren wäre er bereit, mit einem fünfstelligen Geldbetrag Starthilfe zu leisten. Auch seitens des Standortmarketings versucht man, die Chancen für den Erhalt der Saarburger Seilbahn zu verbessern. Eine vier- bis fünfköpfige Arbeitsgruppe wird in den nächsten Tagen Vorschläge und Konzepte erarbeiten, die dazu beitragen sollen, die Bahn zu erhalten. "Es müssen hier wirklich Fakten geschaffen werden und es muss nach Alternativen gesucht werden", so die einstimmige Meinung der Mitglieder des Standortmarketings. Auch seitens der Bürger sei man für gute Ideen und Ratschläge offen, betont Dixius.

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