Tanzende Vampire im Seniorentreff

HERMESKEIL. (spo) "Karneval in Hermeskeil - Mega-stark und Affengeil". Unter diesem Motto feierten die Hermeskeiler eine große Party bis in den Morgen. Tänze, Comedy und Büttenreden standen auf dem Narren-Programm.

Pünktlich um 20.11 Uhr war es soweit. Keine langen Reden, das Licht im Saal wurde gedimmt, Marschmusik war zu hören. Die Große Garde des KV "Ruck Zuck" Hermeskeil - unter der Leitung von Caroline Schneider - betrat die Narrenbühne und eröffnete den Abend mit einem grandiosen Gardetanz zu Ehren des Prinzenpaares.Thorsten I. aus dem Hause Dietz und Tina I. aus dem Hause Weber bestiegen den Hermeskeiler Narrenthron. Als Prinz oder als Prinzessin auf der Hermeskeiler Narrenbühne zu stehen, ist bei der Familie Weber sehr beliebt. Der kleine Bruder der Prinzessin, Felix, ist in diesem Jahr der Kinderprinz, die Eltern standen vor 20 Jahren als Prinzenpaar auf der Bühne, und sogar der Großvater hatte schon einmal die Narrenkappe auf.Dies beflügelte wohl den Kinderprinzen Felix I. und seine Prinzessin Laura I. aus dem Hause Anell zu außergewöhnlichen Forderungen: Eltern und Lehrer sollen ihnen künftig aufs Wort gehorchen und einen Stadtrat, der immer nur streiche, bräuchten sie schon dreimal nicht. "Ilona, raus aus dem Lädchen", sagten sie zur Stadtbürgermeisterin Ilona König. Denn das Thema "Freibad" ist für die Kleinen noch lange nicht vom Tisch. Dieses Bad wollen sie auf jeden Fall behalten. Was sollten sie denn sonst in ihrer Freizeit tun? "Etwa ins Museum gehen, um den alten Schrott zu sehen?"Was wäre eine Galasitzung ohne Büttenreden? Die Halle stand Kopf, als Waltraud (Peter Vallerius) und Mariechen (Jürgen Schuh) ihr "Aktschion-Theater" vor dem Publikum einstudierten. Denn ein echtes Theaterstück zu sehen, ist Mariechen viel zu teuer. Für den "Tanz der Vampire" fährt sie keineswegs nach Hamburg, sondern wählt lieber die günstigere Alternative des Seniorentreffs: "Da habe ich doch tanzende Vampire genug".Elferrat nimmt "den letzten Zug"

Weiterhin standen Florian und Sebastian Kann mit ihren Fahrrädern auf der Bühne. Sie wollten den neuen Radweg von Trier nach Hermeskeil testen, berichteten sie. Aber es sei so anstrengend gewesen, weil sie ab Waldrach über die Gleise fahren mussten, witzelten die beiden. Eine ironische Anspielung auf die Tatache, dass der Ruwer-Hochwald-Radweg noch nicht fertig ist. Die leidende Hausfrau Ute Scherer klagte über Haushalt und Ehemann, und Federik Trösch hatte mit einem "Familienfest" seine Premiere in der Bütt.Gespickt war das Programm mit Tanz- und Showeinlagen. So erhielt der Elferrat, der das Lied "Nimm den letzten Zug" von Howard Carpendale kreativ visualisierte, einen Riesen-Applaus und wurde von den rund 600 Zuschauern ohne Zugabe nicht wieder auf seine Plätze gelassen. "Wir hätten nicht gedacht, dass es so gut ankommt", sagten sie nach ihrem Auftritt.Neben der Großen Garde überzeugten die Minigarde (Leitung: Kim Joran), die Kleine Garde (Beate Müller) und die Mittlere Garde (Birgit Klässner) mit ihren Show- und Gardetänzen. Die tanzenden und singenden Nonnen von "Sister Act" wurden von Ute Scherer trainiert, "Franky & Friends" standen in diesem Jahr als die drei "Jakop Sisters" auf der Bühne und die "Tahiti-Beach Bombers" setzten mit einem "Hula-Hula-Tanz" den Schlusspunkt eines unterhaltsamen Abends.

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