Tatkräftige Wehr mit engagiertem Nachwuchs

Reinsfeld · Mit einem Tag der offenen Tür hat die Freiwillige Feuerwehr Reinsfeld die Einsegnung ihres neuen Fahrzeugs und das Silber-Jubiläum der Jugendwehr gefeiert. Doch einem Aktiven war dabei so gar nicht zum ausgelassenen Feiern zumute.

Reinsfeld. Wenn alles zum Besten steht, lässt sich meist gut Abschiednehmen. Dennoch war es Andreas Wagner schwer ums Herz beim großen Fest der Freiwilligen Feuerwehr Reinsfeld. 15 Jahre prägte er die Wehr - als Wehrführer und zuvor als Stellvertreter seines Vorgängers. Doch nun tritt der 44-Jährige aus beruflichen Gründen kürzer und übergibt die Verantwortung an Florian Frey (26). Es werde einfach zunehmend schwieriger, Beruf und Ehrenamt zu vereinbaren, begründete er beim Tag der offenen Tür seinen Schritt. Der Feuerwehrdienst sei schon sehr zeitaufwendig und auch sehr bürokratisch geworden, nennt er die vielen Einsatz-Dokumentationen als Beispiel. Bei aller Wehmut geht er daher letztlich doch mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Man ist schon freier - es ist eine gewaltige Anspannung abgefallen."
Zur Reinsfelder Wehr zählen - einschließlich Nachwuchs und Alterskameradschaft - aktuell 45 Wehrleute, deren Ausstattung nun entscheidend verbessert ist. Denn im Rahmen des Festes wurde auch das neue Tanklöschfahrzeug TLF 4000 eingesegnet.
Etwa 250 000 Euro investierte die Verbandsgemeinde (VG) in das Auto, das auch jenseits der VG-Grenzen eingesetzt wird. Daher beteiligte sich neben dem Land, das 91 000 Euro beisteuert, auch der Kreis mit 32 700 Euro. Der verbleibende VG-Anteil, etwa 126 000 Euro, sei schon immens, rückte Wagner das ins rechte Licht.
Die Leistung der Reinsfelder Jugendwehr, die parallel ihr 25-jähriges Bestehen feierte, lobte Josef Barthen, zweiter VG-Beigeordneter. Er verriet, was Jugendwart Benedikt Richartz bescheiden verschwieg. Denn bei den Wettkämpfen tags zuvor - dem Sieger winkte erstmals ein von Wagner gestifteter Wanderpokal - gewann Reinsfelds Jugendwehr. Den Pokal reichte sie mit dem Hinweis, außer Konkurrenz angetreten zu sein, an Naurath/Wald weiter. "Da kann ich nur sagen Hut ab", würdigte Barthen. Er hält es für unverzichtbar, Jugendwehren, der "Zukunft der Erwachsenenwehren", etwas zu bieten. So etwa Jugendzeltlager, Völkerballturniere oder Wettkämpfe.
Für Kreisbeigeordnete Stephanie Nickels sind engagierte und gut ausgebildete Wehrleute eine wichtige Säule des Feuerwehrwesens. Eine weitere sei ihre gute technische Ausstattung, weshalb es an der Zeit gewesen sei, das alte Reinsfelder Fahrzeug nach immerhin 36 Dienstjahren auszumustern. In diesem Zusammenhang dankte Wehrleiter-Stellvertreter Manfred Molitor den Reinsfelder Wehrleuten, die künftig vermehrt zu überörtlichen Einsätzen ausrücken müssten. Es sei alles andere als selbstverständlich, "dass sie bereit sind, sich dem zu stellen".
Die Wehr zählt 28 Aktive - plus elf in der Jugendwehr mit sieben Mädchen und vier Jungs. Zum Tag der offenen Tür begrüßte der erste Ortsbeigeordnete Hans-Peter Philipp die Gäste, darunter viele von jenseits der VG-Grenzen. Musikalisch unterhielt der örtliche Musikverein, der dem zeitweise sehr heftigen Regen ebenso energisch trotzte wie die Wehrleute.

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