Tauschbörse kommt gut voran

NITTEL. (jbo) Das Projekt "Dorferneuerung" kommt in Fahrt. Nitteler Bürger wollen sich zu einem Tauschring zusammenschließen und damit ihr Lebensumfeld angenehmer gestalten.

Das erste Treffen zum Thema Austausch von Dienstleistungen - der so genannten "Tauschbörse" - fand im Hotel "Mühlengarten" statt. Dorfmoderatorin Nathalie Franzen erklärte das Prinzip: Bürger, die eine Dienstleistung suchen, melden sich bei der Tauschbörse. Andererseits bieten die Mitglieder der Tauschbörse, die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, auch ihre Fähigkeiten an. "Das läuft wie bei der Nachbarschaftshilfe", erläutert Nathalie Franzen. "Keinesfalls soll dem Handwerk Arbeit weggenommen werden." Deshalb gibt es auch feste Regeln in dem System "Tauschbörse": jede Arbeit ist gleichwertig, wird über ein Zeitkonto abgerechnet, und grundsätzlich wird Leistung mit Gegenleistung ausgeglichen und nicht mit Geld bezahlt. Fran-zen: "Leistung und Gegenleistung sind dabei nicht an Personen gebunden. Wenn also Meyer dem Schmidt hilft, kann Schmidt sein Konto ausgleichen, in dem er zum Beispiel Schulze unterstützt." Was sich kompliziert anhört, hat sich in der Praxis bewährt: Einkäufe werden mit Gartenarbeit entlohnt, Hilfe beim Umgang mit Behörden kann mit Gardinen aufhängen "bezahlt" werden. Angenehmer Nebeneffekt: Neubürger und Alteingesessene lernen sich besser kennen. Oft haben sich rund um die Tauschbörse weitere Aktivitäten entwickelt, weiß Franzen: "In einem Dorf hat sich eine Gruppe junger Frauen regelmäßig zum Frühstück getroffen, oder man hat gemeinsam gejoggt." Die nächsten Schritte sind auch schon geplant. Am Mittwoch, 16. August, treffen sich die Interessierten um 20 Uhr im "Mühlengarten". Franzen: "Jeder ist willkommen, der etwas anbieten möchte oder Bedarf an Dienstleistungen hat. Auch Leute, die in der Organisation der Tauschbörse mitarbeiten möchten, sollten kommen." Dabei wird auch über die wahrscheinlich notwendige Gründung eines Vereins "Tauschbörse" gesprochen. Die Expertin: "Allein schon aus Gründen der Haftpflicht ist das die beste Lösung." Eine große Informationsveranstaltung organisiert Franzen Ende September im Bürgerhaus.

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