Tempobremse für B 268 geplant

Mitten im Ort will der Gemeinderat Pellingen auf der "Rennstrecke" B 268 mehr Verkehrssicherheit schaffen. Ein Haus, das dem Plan im Wege steht, wurde bereits gekauft und soll demnächst abgerissen werden.

 Muss der neuen Verkehrsführung weichen: Das Haus mit dem Marienerker wurde von der Gemeinde gekauft und wird demnächst abgerissen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Muss der neuen Verkehrsführung weichen: Das Haus mit dem Marienerker wurde von der Gemeinde gekauft und wird demnächst abgerissen. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Pellingen. Die Bundesstraße 268, die Raser und wirksame Tempobremsen - das ist seit Jahren ein Dauerthema nicht nur im Pellinger Gemeinderat. Die mehrfach erhobene Forderung nach Tempo 30 sowie verkehrsberuhigenden Fußgängerüberwegen mit Inseln oder nach aufgemalten Parkbuchten fand aus rechtlichen Gründen kein Gehör beim Landesbetrieb Mobilität (LBM), der die Planungshoheit unter anderem für Bundesstraßen besitzt.

Schulbusverkehr profitiert von neuer Verkehrsführung



Einige Gründe für die wiederholte Ablehnung: Die B 268 gehört zum sogenannten militärischen Straßennetz, das jederzeit überbreiten Militärfahrzeugen, zum Beispiel Panzern, hindernisfreie Durchfahrten ermöglichen muss. Eine durchgehende besondere innerörtliche Tempobeschränkung etwa auf 30 Stundenkilometer ist, ebenso wie künstliche Hindernisse (Parkbuchten), nicht erlaubt. Fußgängerüberwege würden wegen der geringen Nutzung eher zu Gefahrenquellen werden, weil Autofahrer nicht mit Fußgänger-Querverkehr rechnen.

Die vom LBM in Zusammenarbeit mit der Gemeinde erarbeitete Lösung erscheint zunächst paradox. Die Pellinger Straße wird im Bereich des Dorfplatzes (Kreuzung B 268/Straßenzug/Bergstraße/Waldstraße) scheinbar verbreitert, das heißt: Die Richtungsfahrbahnen Trier-Zerf und Zerf-Trier werden im Bereich der vorhandenen Verkehrsinsel, die unter anderem auf sichere fünf Meter Breite umgebaut werden soll, getrennt geführt, und die Richtungsfahrbahn Zerf wird stärker verschwenkt.

Trotz der Trennung der beiden Richtungsfahrbahnen bleibt eine ausreichende Gesamtbreite der Militärstraße gewahrt; die trennende Insel ist so flach gehalten, dass etwa Panzer die vermeintliche Engstelle problemlos passieren können. Ortsbürgermeister Horst Hoffmann: "Nirgends steht geschrieben, dass diese Lösung verboten wäre." Von der neuen Verkehrsführung würde auch der Schulbusverkehr vor allem bei winterlichen Straßenverhältnissen profitieren.

Die Planer erhoffen sich von der neuen Straßenführung eine effiziente Tempobremse, und die derzeit noch schmale Verkehrsinsel böte querenden Fußgängern ausreichenden Schutz. Der würde ihnen durch eine neue Fußwegführung im direkten Kreuzungsbereich mit Grünstreifen und/oder eventuellen Hecken- oder Gittersperren zusätzlich zuteil (siehe die vom LBM ausdrücklich als aktueller Vorentwurf bezeichnete Planskizze).

Für dieses Konzept muss das Wohnhaus Waldstraße/B 268 mit dem Marienerker im Kreuzungsbereich weichen.

Die Ortsgemeinde hat sich mit den Eigentümern geeinigt und das Gebäude bereits gekauft.

In seiner jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat Pellingen das Projekt einstimmig gutgeheißen.

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