Quarantäne für Bewohner 54 Bewohner positiv getestet – Warum trotzdem vorerst kein Lockdown wegen Corona-Infektionen in der Asylbewerber-Aufnahmeeinrichtung in Hermeskeil droht

Hermeskeil · In der unter Quarantäne stehenden Aufnahmestelle für Asylbegehrende (AfA) in Hermeskeil sind alle Tests ausgewertet. Demnach sind 54 Bewohner positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Einschränkungen des öffentlichen Lebens sind trotz der hohen Zahlen nicht geplant.

Testergebnisse liegen vor: 54 Corona-Infektionen in der AfA Hermeskeil
Foto: dpa/Harald Tittel

So mancher sorgt sich, dass die hohe Zahl der Infektionen in der Flüchtlingsunterkunft zu Einschränkungen im Kreis Trier-Saarburg führen könnte. Martina Bosch, Pressesprecherin der Kreisverwaltung Trier-Saarburg gibt Entwarnung. „Es ist nicht davon auszugehen, dass es Einschränkungen geben wird, da es sich um ein lokal isoliertes Geschehen handelt.“ Alle Betroffenen seien in Quarantäne und diese werde zudem von der Polizei überwacht.

54 Bewohner sind positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Das teilte die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier nach Auswertung aller Proben am Sonntagnachmittag mit. Alle 519 Bewohner der Einrichtung waren nach Auftreten des ersten Corona-Falls am vergangenen Dienstag getestet worden.

Den positiv Getesteten gehe es den Umständen entsprechend gut, teilte die Behörde mit. Teilweise seien sie symptomfrei. Die Ursache der Infektionen sei weiterhin nicht bekannt.

Die 54 Corona-Infizierten sind von den anderen Bewohnern getrennt in zwei Gebäuden der Afa untergebracht.

Allerdings sind nicht nur sie in Quarantäne, sondern alle Bewohnerinnen und Bewohner der AfA – und damit auch die mit negativen Testergebnis.

Den Angaben zufolge müssen die Bewohner in der Quarantänezeit grundsätzlich in ihren Zimmern bleiben. Wenn sie nach draußen gehen wollen, können sie festgelegte Außenbereiche nutzen, die den einzelnen Häusern zugewiesen sind. Küchen stehen unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln zur Verfügung.

Die Überwachung der Quarantäne erfolgt durch Sicherheitskräfte der Afa und die Polizei. Auf dem Gelände gilt eine Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes.

Außerhalb der AfA gibt es, wie die Kreisverwaltung am Sonntagnachmittag mitteilte, im Landkreis und in der Stadt Trier drei weitere Corona-Fälle – zwei in der Stadt Trier und einer im Landkreis. Zusammen mit den Fällen in der AfA erhöht sich die Zahl der seit dem 11. März nachweislich mit dem Corona-Virus infizierten Personen damit auf 501 (336 Landkreis und 165 Stadt Trier).

Aktuell gelten zehn Patienten aus dem Landkreis (plus 54 Patienten aus der AfA Hermeskeil) und sechs aus der Stadt Trier als infiziert. Insgesamt fünf Patienten befinden sich in stationärer Behandlung in den Trierer Kliniken.

Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt aktuell unter Berücksichtigung des Corona-Ausbruchs in der AfA bei 38,6 und in der Stadt Trier bei 7,2. In Bezug auf die nun deutlich erhöhte 7-Tage-Inzidenz im Landkreis besteht dennoch keine Gefahr auf Einschränkungen für das öffentlichen Lebens, da es sich bei der AfA um eine in sich abgeschlossene Einrichtung handelt. So wird in den Schulen oder Kitas im Bereich Hermeskeil sowie auch im gesamten Landkreis der Betrieb mit Beginn der Woche normal weiterlaufen. Rechnet man die Corona-Fälle in der AfA heraus, so liegt die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis aktuell bei 3,3. „Dies ist der Wert, der letztlich relevant ist“, teilt die Kreisverwaltung mit.

Auch die Mitarbeiter der AfA sind auf eine Infektion mit dem Corona-Virus getestet worden. Von fast allen liegen die Ergebnisse inzwischen vor – darunter gebe es keinen positiven Fall.

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