Teure Sanierung an der Obermosel

Kindergartenbau

Zum Artikel "Kita im Pfarrhaus doppelt so teuer" (TV vom 9. Februar):

Dass der Umbau der "doppelt so teuer" wird wie geplant, verwundert mich nicht. Damit ist die Gemeinde Nittel als Bauherr in bester Gesellschaft mit prominenten Bauprojekten in Deutschland, so etwa der neue Flughafen in Berlin oder die kürzlich eröffnete Elbphilharmonie in Hamburg. Was mich aber erstaunt ist, dass Bürgermeister Karl-Heinz Frieden die Kirche als Verkäufer verschiedener Immobilien für die Verteuerung bzw. die Probleme von kommunalen Bauprojekten verantwortlich macht. Jeder seriöse Käufer einer Immobilie hat im Vorfeld zu prüfen, ob der Preis und die zu erwartenden Folgekosten angemessen sind, egal wer der Verkäufer ist.
Im vorliegenden Fall des Pfarrhauses in Nittel wollten die Verantwortlichen der Gemeinde das Pfarrhaus mit allen Mitteln kaufen. Die Pfarrgemeinde hat der Ortsgemeinde den Zuschlag gegeben, obwohl weitere Käufer starkes Interesse für das Objekt bekundet hatten. Vielleicht hat sich die Ortsgemeinde für das falsche Objekt entschieden? Der Kirche als Verkäufer der Immobilie den schwarzen Peter zuzuschieben, ist populistisch und nicht sachlich.
Vielmehr muss die Gemeinde sich die Frage gefallen lassen, ob die Folgekosten in der Infrastruktur (Erweiterungsbau von Schulen, Kitas, Straßen etc.), die durch den Bau von Neubaugebieten entstehen, im Vorfeld richtig analysiert und im Haushalt eingeplant wurden.
Dies scheint mir leider hier nicht der Fall zu sein, und so werden die hohen Folgekosten wohl auf die Bürger abgewälzt.
Joachim Arns
Nittel

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