"Thaler" mischen sich bald unters Volk

30 Euro sind bald drei "Konzer Thaler": Ab März 2009 können die Konzer mit einer besonderen Münze in teilnehmenden Geschäften der Saar-Mosel-Stadt bezahlen. Der Erlös aus der Aktion kommt der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung zugute.

Konz. Er ist rund, trägt das Symbol des Konzer Doktors und ist zehn Euro wert: Der "Konzer Thaler" ist das Produkt einer neuen Idee der Projektgruppe "Marke Konz" im Rahmen der Stadtgespräche. Dabei handelt es sich um eine Art "Einkaufsgutschein", der ab Anfang März bei teilnehmenden Geschäften gehandelt werden soll. Statt Geldscheinen können zum Bezahlen der Produkte entsprechend viele Thaler über den Tresen gehen.

Doch nicht nur als "Zahlungsmittel", sondern auch als Sammlerstück soll der Thaler gesehen werden. Daher geben sich die Initiatoren besondere Mühe mit der Gestaltung der Münze. Außerdem: Der Erlös aus jeder Münze der ersten Auflage, die bis zum Ablauf ihrer Gültigkeit - also bis zum Ende des Jahres 2010 - nicht gegen ihren Wert von 10 Euro eingetauscht wird, kommt der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung zugute. "Wenn beispielsweise 20 Prozent der Münzen nicht zurückkommen, bedeutet das 10 000 Euro für die Stiftung", rechnet Hartmut Schwiering, Leiter der Projektgruppe "Marke Konz". Die Stiftung ist es auch, die in Kooperation mit dem Stadtmarketing-Verein zukünftig die Abwicklung des Thaler-Projekts betreut.

Erste Auflage umfasst 5000 Stück



Die Voraussetzungen für die Umsetzung der Thaler-Idee sind bereits in trockenen Tüchern. "Der Durchbruch ist geschafft", teilte Projektgruppensprecher Hartmut Schwiering in der jüngsten Gruppen-Besprechung mit. Es sei eine Bank gefunden worden, mit der sich die Idee abwickeln ließe. Die Volksbank Trier übernehme zudem 5000 Euro für die Produktion und Bewerbung der ersten Auflage mit 5000 Thalern. Den Rest der kalkulierten 7500 Euro, also 2500 Euro, zahlt der Konzer Stadtmarketing-Verein. "Wir wollen damit den Bekanntheitsgrad der Stadt steigern", sagt Stadtmarketing-Vorsitzender Ernst Holbach.

Dass der Einsatz eines "Thalers" positive Effekte mit sich bringen kann, beweisen die Eifler Kollegen vom Dauner Gewerbe- und Verkehrsverein. "Der Dauner Taler ist eine Erfolgsgeschichte", sagt ihr Geschäftsführer Wolfgang von Wendt. 100 Betriebe seien es inzwischen, die in der Vulkaneifel-Stadt an dem Projekt teilnehmen. "Diese große Zahl steigert die Attraktivität, weil die Dauner den Taler fast überall einlösen können." Und der positive Effekt für die Gewerbetreibenden: Das Geld bleibt in der Stadt.

Inzwischen hält von Wendt bereits die dritte Auflage mit je 5000 Talern in seinem Geschäft bereit. EXTRA Der "Konzer Thaler": Nein, es ist kein Rechtschreibfehler: Was in Daun Taler heißt, nennt sich in Konz "Thaler". Warum das so ist? Weil das die Schreibweise sei, die aus der Epoche von Pfarrer und Schulvisitator Georg Josef Ignaz Canaris stammt, erklärt Projektgruppensprecher Hartmut Schwiering auf TV-Anfrage. Der Konzer, der von 1740 bis 1819 lebte, "sorgte seit 1775 vorbildlich dafür, dass die Konzer Jugend eine grundlegende Schulbildung erhielt", heißt es in der Präambel der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung. Seinem Bestreben haben die Konzer Bürger den Beinamen "Konzer Doktoren" zu verdanken. (api)