Theater in Saarburg Kinder singen und tanzen für eine farbenfrohe Welt

Saarburg · Magisch angezogen sind die 800 Zuschauer in Saarburg von den zwei Aufführungen des Kindermusicals „Als die Bilder sprechen lernten“. Die Kinder der Grundschule Irsch sind mit großer Freude am Werk.

 Eine Szene aus der Kinder-Theateraufführung in der Stadthalle Saarburg: Wenn das Museum geschlossen hat, tanzen dort die Mäuse.

Eine Szene aus der Kinder-Theateraufführung in der Stadthalle Saarburg: Wenn das Museum geschlossen hat, tanzen dort die Mäuse.

Foto: Herbert Thormeyer

Berühmte Kunstwerke sind langweilig? Öde? Nicht, wenn die von berühmten Malern dargestellten Figuren anfangen zu sprechen und von ihren Problemen zu berichten – wie bei den Aufführungen des Kindertheaters Irsch in der Saarburger Stadthalle. Wie ein Musical zieht die Autorin und Spielleiterin Maja Brandscheit ihre Stücke auf, und das seit 1996 (TV-Ausgabe vom 21. November). Rund 100 Kinder spielen, singen und tanzen, während hinter den Kulissen 15 Erwachsene dafür sorgen, dass alle rechtzeitig in ihre Kostüme kommen, passend geschminkt sind, das Licht zur Szene passt und der Ton stimmt.

Die ehemalige Irscher Schulleiterin Brandscheit schrieb nicht nur das Stück, sondern dichtete auch neue Texte zu bekannter Musik, von Beethovens 9. Sinfonie über Melodien des Walzerkönigs Johann Strauß bis zu modernen Popsongs. Bei beiden Aufführungen geht das mehr als 800-köpfige Publikum rhythmisch klatschend sofort mit.

Eine Botschaft hat die Autorin in dem Stück versteckt, die an die Gegenwart erinnert: Dunkle Schatten legen sich auf unzufriedene Menschen. Die Farben verblassen. Die Welt wird trister. Kinder wollen die Farben im Leben wieder leuchten lassen und machen sich dafür die magischen Kräfte der Natur zunutze.

Mariella Bodems spielt eines dieser Kinder. Die Neunjährige ist nun schon im vierten Jahr dabei und findet das schön, aber: „Wenn der Vorhang aufgeht, ist das Lampenfieber da.“ Nele Benzschawel spielt die Sonne. „Das ist ein tolles Kostüm“, freut sich die Neunjährige. Sie habe sich sehr auf diese Rolle gefreut.

Christoph Maximini ist schon Gymnasiast und als Museumsführer in der Aufführung ein alter Hase. „Ich habe aber immer noch Lampenfieber, mal mehr, mal weniger“, verrät der Zehnjährige. Wenn man aber wisse, wo alle stehen und was sie machen, helfe das viel.

Noah Wagner ist einer der jungen Museumsbesucher im Stück und ebenfalls zum vierten Mal dabei. Der Neunjährige weiß: „Wenn die Rollen größer werden, muss man auch mehr Text lernen.“ Aber das liegt in seinem Fall ein bisschen in der Familie. Opa Manfred sitzt im Publikum. Auch er hat Theatererfahrung und findet: „Es ist schön, wenn man sieht, dass eine solche Leidenschaft weiterlebt.“

Eine Idee für ein neues Stück hat Maja Brandscheit noch nicht, ist aber sicher: „Bis Weihnachten weiß ich es.“ Eines steht aber schon fest: Den Stil eines Musicals will sie beibehalten, mit viel Musik und Tanz, damit viel Abwechslung herrsche und bei den Kindern nie Langeweile aufkomme.

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