Theater unter Bäumen statt Fernsehen

Trassem · Abenteuer zwischen und auf den Bäumen haben rund 150 Kinder aus der Region bei der Aktion "Brot und Spiele im Wald" erlebt. Im Walderlebniszentrum Trassem wurde den Sechs- bis Zwölfjährigen abenteuerliche Tage geboten, an denen aber auch viel selbst erledigt werden musste, damit der Tagesablauf funktionierte.

 Spontantheater in der Waldarena mit und ohne Maske: Joshua, Emelie, Smella und Jule (von links) stellen Fantasiefiguren aus alter Zeit dar. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Spontantheater in der Waldarena mit und ohne Maske: Joshua, Emelie, Smella und Jule (von links) stellen Fantasiefiguren aus alter Zeit dar. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Trassem. Brot und Spiele unter dem Himmel Germaniens: Zwei Wochen lang haben rund 150 Kinder rund ums Walderlebniszentrum in Trassem erfahren, wie es ist, sich selbst zu versorgen, seine Ausrüstung selbst herzustellen und damit Abenteuer zu erleben. Zum siebten Mal haben das Forstamt Saarburg, die Ortsgemeinde und die Waldjugend eine Bildungsveranstaltung in der Natur organisiert.
"Es ist ganz schön schwierig hier hochzukommen. Aber die Aussicht ist toll", ruft Simon (7) aus Wiltingen vom Kletterbaum herunter. Er machte sich auch nichts daraus, dabei einen Schuh verloren zu haben. Gerade ertönt das Horn. Es gibt Essen. Auch das muss selbst gekocht werden, allerdings unter professioneller Anleitung.
"Hier wird Historisches und Natürliches kindgerecht vermittelt", erklärt Dietmar Schwarz, beim Forstamt Saarburg zuständig für Umweltbildung.
Betreuer Philipp Weckbecher (21) fügt hinzu: "Das ist hier kein Unterricht. Die Kinder bekommen jedoch alles beantwortet, was sie fragen." Die alten Römer spielen zwar eine Rolle, aber der Wald und seine Geheimnisse sind immer wichtiger. Diesmal konnte sogar richtig Geld verdient werden. Münzen aus Ton mit Prägestempel wurden als Siegerprämien nach Spielen ausgegeben. Dafür konnten sich die Kinder wieder was kaufen, was andere herstellten, zum Beispiel Gürtel, Täschchen, Masken oder Gewänder.
Auch Lebensmittel wie Säfte, Marmelade aus frisch gesammelten Waldbeeren und Brot aus dem Römerbackofen wurden selbst gemacht.
"Ich kann jetzt Bogenschießen", freut sich Emelie (19) aus Ayl. Joshua (8) aus Kelsen lernte mit der Laubsäge umzugehen und ist ganz mutig: "Ich habe keine Angst, im Wald die Nacht zu verbringen."
Betreuer Weckbecher ist immer wieder verblüfft: "Die Kinder werden hier viel selbstbewusster." Irgendwas passiert im Wald, was die Entwicklung der Sechs- bis Zwölfjährigen enorm fördert. Jede Gruppe regelt sich selbst. Das Sozialverhalten sei vorbildlich.
Ein Höhepunkt war das Spontantheater in der Waldarena. Auf Zuruf mussten Szenen frei aus der Fantasie heraus dargestellt werden - ein großer Spaß für alle. doth
Extra

Die Nachfrage nach waldpädagogischen Angeboten und waldbezogenen Veranstaltungen im Saarburger Land ist stark angestiegen. Das Forstamt Saarburg, die Ortsgemeinde und die Waldjugend Trassem tragen zur Professionalisierung der Umweltbildungsarbeit bei. Unter dem Dach des Walderlebniszentrums werden die Aktivitäten und Erlebnismöglichkeiten in den Wäldern rund um Trassem zusammengeführt. Zu den tragenden Bausteinen des regionalen Umweltbildungszentrums gehören die Lehr- und Informationshütte, die Waldwerkstatt, der Walderlebnispfad Trassem, die Wald-Jugendspiele, die Ferien-Waldwochen. (Quelle: www.wez-trassem.de) doth

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