Umwelt Wälder im Hochwald in der Klimakrise

Dhronecken · Thomas Vanck, Leiter des Forstamts Hochwald, informierte die Vertreter waldbesitzender Kommunen über Probleme wie die Borkenkäferplage.

 Forstamtsleiter Thomas Vanck hat rund 50 Gemeindevertretern über den Zustand des Waldes unterrichtet.

Forstamtsleiter Thomas Vanck hat rund 50 Gemeindevertretern über den Zustand des Waldes unterrichtet.

Foto: Forstamt Hochwald

Das Forstamt Hochwald betreut die Gemeindewälder von 56 Gemeinden. Bei der Kommunalwahl im Mai wurden auch die Ortsbürgermeister gewählt. Vor diesem Hintergrund hat das Forstamt Hochwald Ortschefs zu einer Informationsveranstaltung an den Sitz des Forstamtes auf die Burg Dhronecken eingeladen.

Rund 50 Vertreter der Ortsgemeinden waren gekommen. Zunächst bestand die Gelegenheit, die Räume des Forstamtssitzes auf der Burg zu besichtigen. Bereits seit mehr als 200 Jahren beherbergt die historische Anlage ein staatliches Forstamt. Im Anschluss informierte Forstamtsleiter Thomas Vanck über die aktuelle Situation in den Gemeindewäldern des Forstamtes.

Seine Thesen: Durch die zwei aufeinanderfolgenden, überdurchschnittlich trockenen Jahre mit heißen Sommern haben alle Waldbäume gelitten. Die Waldböden sind immer noch bis in große Tiefen ausgetrocknet und allen Bäume haben mit Trockenstress zu kämpfen. Im Bereich des Forstamts Hochwald ist vor allem die Fichte betroffen. Die geschwächten Bäume können sich immer schlechter gegen den Fichtenborkenkäfer wehren. Für die Forstleute bedeutete dies in den vergangenen beiden Jahren viel Arbeit.

Vanck sagte: „Ab dem Frühjahr bis in den Herbst müssen die Fichten regelmäßig auf Befall mit Borkenkäfer kontrolliert werden. Befallene Bäume werden möglichst umgehend gefällt und aus dem Wald entfernt, damit die Käfer sich nicht weiter ausbreiten können.“ Da aus diesem Grund in ganz Mitteleuropa große Mengen Fichtenholz eingeschlagen werden mussten, hat sich der Preis für Fichtenholz laut Vanck seit Anfang vergangenen Jahres nahezu halbiert. Gerade schwächeres Holz minderer Qualität sei kaum noch zu verkaufen. Der Forstamtsleiter kündigte an: „Aufgrund der Absatzprobleme beim Fichtenholz empfehlen wir, die Fichte auch als Brennholz in den Blick zu nehmen. In Regionen wie dem Schwarzwald oder dem Alpenraum wird von jeher die Fichte auch als Brennholz verwendet. Die Revierleitungen werden, je nach örtlicher Situation, mit entsprechenden Vorschlägen auf die Kommunen zukommen.“

Im Jahr 2020 wird sich die Probleme mit dem Borkenkäfer wohl fortsetzen. Zudem müssen auf entstandenen Freiflächen neue Bäume gepflanzt werden, falls sich nicht auf natürliche Weise Waldbäume ansamen oder andere Baumarten beigemischt werden sollen. Zusammen mit den stark gesunkenen Fichtenholzpreisen bedeutet dies, dass die Ergebnisziele der Forstbetriebe deutlich hinter den Ergebnissen der Vorjahre zurückbleiben werden.

Ziel der Waldentwicklung im Forstamt Hochwald ist die weitere Erhöhung des Mischwaldanteils bei gleichzeitiger Förderung der Diversität sowohl bei Baumartenvielfalt als auch in den Waldstrukturen. Auf diesem Weg sind die waldbesitzenden Gemeinden im Forstamt Hochwald bereits seit Jahrzehnten. Kleine Buchen und Tannen werden seit vielen Jahren in Fichtenwälder eingebracht, um in der nächsten Waldgeneration einen Mischwald zu erhalten. Angepasste Wildbestände sind eine Voraussetzung für den Erfolg. Wenn umfangreiche Schutzmaßnahmen ergriffen werden müssten, wirke sich dies zusätzlich negativ auf das Ergebnis des Forstbetriebs aus, sagte Forstamtsleiter Thomas Vanck.

Im Anschluss bekamen die Teilnehmer anhand einiger Exponate Gelegenheit, sich praktisch zu informieren. So konnten sie sich Brutbilder des Borkenkäfers in Fichtenrinde, Baumscheiben oder Verbiss- und Schälschäden ansehen.

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