Tiere, Traktoren und Tausende Besucher
Merscheid · Auf der einen Seite gackern die Hühner, auf der anderen plaudern mehrere Tausend Besucher mit alten und neuen Bekannten: Es war viel los beim traditionellen Merscheider Markt mit Tierschau, Musik und mehr als 100 Händlern.
Merscheid. Gackern, krähen, piepsen - die Vielfalt bei der Tierschau des Merscheider Markts ist groß: Vom kleinsten Vogel bis zum großen Esel gibt es für die Besucher einiges zu sehen. Und die Esel sind es auch, die viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Besonders ein erst zwei Wochen altes Eselfohlen verzückt die Menschen. Da möchte fast jeder nah ran.
Friedliche Lamas
Etwas mehr Abstand hält dagegen ein kleiner Junge vor den zwei Lamas, die Hilmar Gasper aus Heinzerath ebenfalls mitgebracht hat. "Geh nicht so nah ran, die spucken", hat seine Mutter ihm zuvor erklärt. Davon lassen sich Goli und Hans nicht stören. Friedlich stehen die zwei Lamas in der Sonne und blicken über den Zaun auf die Menschenmassen.
Zwischen 9000 und 10 000 Besucher sind laut Organisator Matthias Schabbach von Freitag bis Sonntag nach Merscheid gekommen. Um gemütlich über den Bauern- und Krammarkt zu schlendern oder nach neuen Tieren zu schauen.
Dabei sind die meisten anscheinend auf der Suche nach Hühnern. Bereits nach wenigen Stunden haben Hunderte Tiere den Besitzer gewechselt. Es laufe extrem gut, sagt Händler Theo Ottensmeier aus der Nähe von Paderborn. Von seinen 450 Hühnern würden wohl keine übrig bleiben. Hühner ließen sich im Hunsrück sehr gut verkaufen, sagt auch Georg Berenbrink, der ebenfalls aus Westfalen ist.
Mehrere Enten und einen Hahn hat Tina Kaiser aus Sulzbach erstanden. Sie ist zum ersten Mal gezielt beim Markt, um Tiere zu kaufen. "Es ist besonders gut hier, sonst wäre es nicht so gut besucht." Mit dieser Meinung ist Kaiser nicht alleine. "Es ist einfach ein tolles Angebot, bei dem von allem was dabei ist", erzählen Peter Urmer und Rosi Moll aus Thalfang.
Wettbewerb für Traktoren
Neben den 26 Tierhändlern präsentieren etwa 120 Marktbeschicker ihre Waren. Bürsten, Kleider, Honig, Liköre - und natürlich die Kohlköpfe zugunsten des Fördervereins des Kindergartens Merscheid dürfen nicht fehlen. Die Wagenladung, die Jagdpächter Wilhelm Himmes traditionell spendiert hat, ist zur Freude des Kindergartens mindestens genauso schnell weg wie die meisten Hühner. Nur ein paar Meter weiter gibt es alte Traktoren zu bestaunen, auf denen es sich ganz stolz kleine Besucher gemütlich machen. Neben dem Marktgelände messen sich die Junglandwirte mit ihren Maschinen beim Leistungspflügen. Der Sieg bleibt am Ende in der Gegend: Johannes Sonnen aus Elzerath gewinnt den Kreisentscheid. Mit etwas weniger Pferdestärken sind dagegen die Reiter im Hindernis-Parcours und beim Ringestechen unterwegs. Und wer eine Pause braucht, ruht sich im Zelt aus - unterhalten von Musikvereinen und Bands. "Wir sind sehr zufrieden", sagt Organisator Schabbach. "Es ist dieses Jahr wirklich noch mal eine Steigerung bei den Besuchern. Und auch das Wetter ist uns hold."
Heute geht der Merscheider Markt um 16 Uhr mit dem Dämmerschoppen für dieses Jahr in die letzte Runde. Livemusik und ein Showprogramm mit den "Midnight-Ladies" gibt es um 20 Uhr.
