Toiletten weichen für Klassenraum

Schillingen/Zerf · Die Schillinger Grundschule soll umgebaut werden, damit sie künftig mehr Schüler aufnehmen kann. Welche Arbeiten in Zerf nötig sind, müssen Fachleute noch klären. Zu dem von Eltern befürchteten Schimmelbefall gibt es Neuigkeiten.

 In der Grundschule Schillingen soll Platz für einen zusätzlichen Klassenraum geschaffen werden. Foto rechts: Noch offen ist, was an der Grundschule Zerf passieren wird. TV-Fotos (2): Christa Weber

In der Grundschule Schillingen soll Platz für einen zusätzlichen Klassenraum geschaffen werden. Foto rechts: Noch offen ist, was an der Grundschule Zerf passieren wird. TV-Fotos (2): Christa Weber

Foto: (h_hochw )

Schillingen/Zerf Die Verbandsgemeinde (VG) Kell will künftig nur zwei von vier Grundschulen in ihrer Zuständigkeit erhalten. Damit das funktioniert, müssen die Gebäude in Zerf und Schillingen auf Vordermann gebracht werden. Denn sie sollen bald auch Platz bieten für die Kinder aus Hentern, Mandern und Umgebung. Deren bisherige Schulstandorte will die VG schließen (der TV berichtete mehrfach).Für Schillingen sind nun erste Weichen gestellt. Der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde hat Umbauarbeiten zugestimmt, durch die ein zusätzlicher Klassenraum entstehen soll. Die Vorschläge dazu kamen laut Bürgermeister Martin Alten (CDU) von der Schulleiterin und den Eltern selbst. Geplant ist, die Toiletten am rechten Treppenhaus im Erdgeschoss so umzubauen, dass die Schulbücherei dorthin umziehen kann. Die zweite Toilettenanlage am linken Treppenhaus grenzt unmittelbar an die bisherige Bücherei an. Durch Abbruch der Trennwände soll ein neuer größerer Raum entstehen, der als Klassenraum dienen könnte. Die Schüler sollen dann künftig die Toiletten in der Turnhalle benutzen. Dort werden zusätzliche kindgerechte Urinale eingebaut.Laut Verwaltung hat die Schulbehörde bei der ADD Trier dem Konzept "grundsätzlich zugestimmt". Die Kosten würden auf etwa 58 000 Euro geschätzt. Laut VG-Chef wird der Hausmeister den Ausbau von Waschbecken und Spiegeln als Eigenleistung übernehmen. Im Haushalt 2017 wurden 200 000 Euro eingestellt: "Wir liegen also absolut im Rahmen." Erwin Rommelfanger (FWG) erkundigte sich, ob mit dem Umbau auf Dauer eine Zweizügigkeit - also zwei Klassen pro Jahrgangsstufe - möglich sei. Die anwesende Schulleiterin Dorothe Altmeyer bejahte dies.Noch offen ist dagegen, was an der Grundschule in Zerf passiert. Zurzeit ist der Kreis Trier-Saarburg Schulträger. Die Realschule plus soll allerdings komplett in einen Neubau nach Kell umziehen. Die in Zerf verbleibende Grundschule fiele dann an die VG Kell zurück. Für eine zweizügige Grundschule würde allerdings eines der beiden bestehenden Gebäude ausreichen. Der Ausschuss votierte einstimmig für das sogenannte Atrium. Dieses müsse "dann zu gegebener Zeit saniert und umgebaut" werden, erklärte Alten. Was notwendig und machbar ist, soll ein Architekturbüro klären - sofern dem auch der VG-Rat zustimmt. Kostenschätzung Bislang liegt nur eine drei Jahre alte Kostenschätzung zu Brandschutz-Nachbesserungen an Gebäuden und Turnhalle vor. Gesamtkosten: rund 980 000 Euro. Dazu kommen noch notwendige Sanierungsarbeiten und die Erneuerung von Fenstern, Fassade und Schulhof. Ausschussmitglied Sascha Kohlmann (CDU) regte an, beim Land nach "einem erhöhten Zuschuss" im Rahmen der geplanten Fusion mit der VG Saarburg zu fragen. Er erinnerte daran, dass es 2013 für die Aufnahme Trittenheims in die VG Schweich auch einen Zuschuss zur Sanierung des Schweicher Freibads gegeben habe.Gefragt wurde außerdem nach den Untersuchungen des Gesundheitsamts. Der Kreis hatte Messungen veranlasst, nachdem am 27. April Keller Ausschussmitglieder und Eltern der Schulgemeinschaft Hentern "üblen Geruch" und möglichen Schimmelbefall im Riegelgebäude festgestellt hatten (TV vom 5. Mai). Der VG-Chef konnte dazu keine Auskunft geben. Der Kreis teilt auf TV-Nachfrage mit, man habe an der Innenseite der Fenster einen Schimmelpilz gefunden, der allerdings "nur als Materialschädling einzustufen ist und keinerlei gesundheitliche Auswirkungen hat". Deshalb werde eine Sanierung der Fenster vorgeschlagen. Weitere "Maßnahmen" halte man nicht für "erforderlich". Unterdessen steht die Entscheidung der Schulbehörde über die geplante Schließung der Schulen in Hentern und Mandern noch aus. Wie der VG-Chef mitteilte, läuft das Beteiligungsverfahren, in dem Elternbeiräte und Personalräte angehört werden, noch bis 12. Juni. "Mit einer Entscheidung ist also vor Mitte Juni nicht zu rechnen."Extra: GEMEINDEN SOLLEN BEDARF FÜR BÜRGERBUS KLÄREN

Toiletten weichen für Klassenraum
Foto: (h_hochw )

Der Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Kell am See sieht zurzeit keinen dringenden Bedarf für die Einrichtung eines Bürgerbusses durch die Verbandsgemeinde. Das Thema war laut Bürgermeister Martin Alten im Oktober 2015 im VG-Rat aufgekommen, als "die Flüchtlingssituation noch sehr angespannt gewesen" sei. Inzwischen habe sich die Lage "deutlich beruhigt". Dennoch werde weiterhin in einzelnen Gemeinden darüber nachgedacht, ein solches Fahrangebot für ältere Bürger einzurichten, damit diese zum Arzt oder zum Einkaufen kämen. Für Sascha Kohlmann (CDU) gibt es derzeit "zu viele offene Fragen" dazu, wo ein VG-Bürgerbus abgestellt werde, wer ihn fahre und wer das Angebot koordinieren solle. "Ich sehe das auch nicht als Aufgabe der VG", sagte Kohlmann. Wenn eine Ortsgemeinde ein solches Angebot einrichten wolle, könne die VG über eine mögliche Unterstützung nachdenken. Das Thema soll in der nächsten Dienstbesprechung der Ortsbürgermeister aufgegriffen und ein möglicher Bedarf ermittelt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort