Toleranz fordert zum Mitmachen auf

Konz · Das Jugendnetzwerk Konz hat im Haus der Jugend zum ersten Mal eine "Lange Nacht für Toleranz" organisiert. Im Rahmen einer bundesweiten Aktion, die sich mit dem Thema auseinandersetzt, finden in der Region mehrere Veranstaltungen statt.

 Ein Streetdance-Workshop gehörte zum Angebot der langen Nacht der Toleranz im Konzer Haus der Jugend. TV-Foto: Matthias Willems

Ein Streetdance-Workshop gehörte zum Angebot der langen Nacht der Toleranz im Konzer Haus der Jugend. TV-Foto: Matthias Willems

Konz. "Toleranz ist gerade für Jugendliche ein spannendes Thema", sagt Dominik Schnith. Er hat die Veranstaltung "Lange Nacht für Toleranz" im Haus der Jugend gemeinsam mit seiner Kollegin Anna Hilzendegen und David Dewald von der Schulsozialarbeit koordiniert. Er weiß aber auch: "Natürlich muss man die jungen Leute anders ansprechen, damit sie Zugang dazu finden." Denn viele können mit dem Begriff Toleranz noch nicht viel anfangen. Statt langer Podiumsdiskussionen sind die Jugendlichen bei verschiedenen Workshops deshalb zum Mitmachen aufgefordert.

Musik, Tanz und Kurzfilme


Im Keller wird beispielsweise im Rahmen eines Bandprojektes Musik gemacht. Zwar gehört dies auch zum regulären Angebot im Haus der Jugend, aber alles wurde, wie der Streetdance-Workshop von Isabell Rutkausas, auf die Thematik der Toleranz abgestimmt.
Die 14-jährige Julia hat in der Schule von der Veranstaltung erfahren. "Ich finde es toll, dass man hier so viel gemeinsam mit Freunden machen kann", sagt sie. Julia ist vor allem neugierig auf die Kurzfilme, die gezeigt werden. Dazu zählt das oscarprämierte Werk "Schwarzfahrer", der sich mit Fremdenfeindlichkeit auseinandersetzt. Die Teilnehmer stehen bei der Veranstaltung auch selbst vor der Kamera. In einer sogenannten Blackbox können die Jugendlichen ihre Meinung über Schwule und Lesben, Neonazis und Ausländer sagen.
Thomas Endres und Markus Ankerstein kommen vom Fanprojekt der Trierer Eintracht und unterhalten sich mit den Jugendlichen über Fußballfans. Es geht um die persönlichen Erfahrungen im Stadion und Themen wie "Ultras" oder Hooligans. Die beiden geben einen Einblick in die Fankultur, die die Jugendlichen meist nur aus dem Fernsehen kennen. Die Teilnehmer in Konz erfahren, dass Ultras oft ihr ganzes Leben dem Verein widmen und ihr Geld und ihre Freizeit beispielsweise in aufwendige Choreografien stecken, oder wie gefährlich Feuerwerk im Stadion sein kann.
Extra

Am heutigen Montag findet in der Realschule plus in Konz ein Projekttag mit internationalem Frühstück, einer Filmaufführung und einer Lesung aus dem Buch "Papa, was ist ein Fremder?" statt. Am Dienstag, 16. April, wird um 18 Uhr im Haus der Jugend der französische Erfolgsfilm "Ziemlich beste Freunde" gezeigt. Weitere Termine und ausführliche Infos zu allen Veranstaltungen gibt es auch im Internet unter www.buergerhaus-trier-nord.de oder www.jmd-trier.de mwi

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