Tollhaus im Gespensterschloss

Irsch · Seit 1912 wird in Irsch Fastnacht gefeiert. Erst nur mit Karnevals umzügen, dann auch mit Kappensitzungen. Das große Jubiläum wird von der KG Närrisches Saarschiff mit besonderem Aufwand gefeiert. Die Jecken werden in ein Spukschloss entführt, ganz wie bei der berühmten Rocky- Horror-Show.

Irsch. Wie kommt bloß der Schiffsbug in ein Spukschloss? Das "Närrische Saarschiff" aus Irsch hat die Gespensterburg gerammt und alle tollen Geister geweckt. Mit aufwendigem Bühnenbild feiern die Narren in der Mehrzweckhalle ihre Jubiläumsfastnacht. Das Motto diesmal: 100 Jahre Foasend - und der Spuk geht weiter.
Nachweislich lief der erste Karnevalsumzug 1912 durch Irsch. "Die Büttenreden wurden damals noch an bestimmten Haltepunkten gehalten", weiß Sitzungspräsident Helmut Steuer. Der Karnevalsverein "Närrisches Saarschiff" wurde 1954 gegründet. Sein einziger Zweck damals: Die Umzüge über Kappensitzungen zu finanzieren.
500 Narren im Saal, 130 Aktive auf der Bühne, 20 Helfer hinter den Kulissen, enormer technischer Aufwand, Fantasiekostüme, die bis ins Detail komisch wirken und eine Dekoration, in der Fledermäuse den Saalhimmel bevölkern: die Detailverliebtheit fasziniert. Da können die ersten Takte von Michael Jacksons "Thriller" beim Musikverein auch mal zum Tusch werden und die Garde zu "Fluch der Karibik" tanzen. Gespenstisch geht es zu in dem gruftartigen Bühnenbild, in dem Sitzungspräsident Helmut Steuer erst einmal "erweckt" werden muss. Blassgesichtige Elferräte nehmen als Gruselgrafen ihre Plätze ein. Das Prinzenpaar, Manfred IV. und Carmen I., thront auf dem Bug des Saarschiffes, der beim Rammen des Schlosses völlig heil blieb. Was folgt, ist ein Rundumschlag an guter Laune, aber auch - zwar humorig verpackt - herbe Kritik an den herrschenden Verhältnissen in Politik und Wirtschaft. Rettungsschirm, Finanzkrise, Skandale, lokale Kuriositäten: Nichts und niemand bleibt ungeschoren. Nicht einmal Pastor Peter Leick: Auch er wird durch den Kakao gezogen.Extra

Sitzungspräsident: Helmut Steuer, Prinzenpaar: Prinz Manfred IV., Teufelskerl der fleißigen Aktiven, und Prinzessin Carmen I., Teufelsbraut der tanzenden Kids, Manfred und Carmen Kees, Regisseur: Christian Hauser, Närrischer Elferrat: Leitung Manfred Kurz, Büttenredner: Roland Holbach als V-Mann, Manfred Barth als Gespensterfan, Stefan Dawen als Dorfschelle, Ulrike und Helga Schneider als Wingertshexen, Rita Kurz und Gilla Wallrich als Hellseherinnen, Helmut Steuer als Bauchredner mit Puppe Karlchen, Jörg Linden als lustiger Grieche, Hofgarde: Trainerin: Sarah Axenkopf, Fläying Fläppings als Lords of the Dance, Haiken-Singers, KG-Band, Hofsänger: Leitung Achim Schneider, KG-Ballett: Hexentanz: Trainerin: Sarah Axenkopf, Überflieger als Ghostbusters: Leitung: Patrick Hausen, Technik: Christoph Burg; Requisite: Werner Jakobi, Maske: Heike Hemmen, Hofkapelle, Dirigent: Matthias Schellen, Leitung Bewirtungsteam: Rainer Feilen, Leitung Bühnenbauteam: Markus Hemmen, Leitung Deko-Team: Katja Linden und Norbert Thiel, Aktive insgesamt: 130, Termine: zweite Kappensitzung: 4. Februar, Kinder- und Jugendsitzung: 12. Februar, dritte Kappensitzung: 17. Februar, Umzug: 21. Februar. doth

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