Tor zum Saarwein

Seinen Namen als "Tor zum Saarwein" trägt Serrig berechtigterweise. Die Gemeinde ist - von rheinland-pfälzischer Seite aus gesehen - die erste, die Saarwein anbaut, und überhaupt die erste Weinbaugemeinde an der Saar. aber das ist längst nicht alles.

Serrig. Die Vielzahl von Weingütern und Ferienwohnungen sowie Hotels, Pensionen und Restaurants machen deutlich, dass der Ort in nicht unerheblichem Maße vom Weinbau lebt. Dennoch dreht sich in Serrig längst nicht alles um den Wein. Industriebetriebe gibt es laut Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises zwar nicht. Doch dafür halten etliche mittelständische oder kleinere Betriebe Arbeitsplätze vor. Um die 80 Beschäftigte arbeiteten in "solide aufgestellten" Handwerksbetrieben oder Ingenieursbüros im Ort. Plus die Mitarbeiter des größten Betriebes, das Hofguts Serrig der "Lebenshilfe-Werke Trier". An die 150 behinderte Menschen arbeiteten dort sowie 30 Betreuer. Unabhängig davon fahren wegen der Nähe zu Luxemburg viele Bürger täglich ins Nachbarland zur Arbeit. Dank der gesunden Struktur der 1629 Einwohner zählenden Gemeinde (Stand Juni 2009) gibt es in Serrig nicht nur eine Kindertagesstätte, sondern auch eine Grundschule. Der Kindergarten wird momentan erweitert und saniert. Die Grundschule, die laut Neises immer 75 bis 80 Kinder besuchen, wird ebenfalls energetisch saniert. Im nächsten Schritt wolle die Ortsgemeinde als Träger sie zudem "ganztagstauglich machen". Neben diesen Investitionen in die Zukunft der Gemeinde, ihren Nachwuchs, wird Geld in die Hand genommen für ein Neubaugebiet. Die Planung für 25 Bauplätze ist laut Neises, der seit 15 Jahren im Amt ist, angelaufen. Parallel dazu soll sich aber auch im Ortskern etwas tun. Um den Kirchplatz herum sollen zwei Häuser abgerissen werden, um mehr Freiraum zu schaffen. Derzeit wartet die Gemeinde auf die Zusage von Geld aus der Dorferneuerung.

Mittelfristige Ziele sind der Umbau des Tennen-Sportplatzes in einen Rasenplatz und die Sanierung der Turnhalle. Ein weiterer Herzenswunsch der Bürger, die sich in mehr als einem Dutzend Vereinen engagieren, ist ein schnellerer Zugang ins weltweite Datennetz. Nach Ansicht der Telekom sei die DSL-Versorgung von Serrig recht gut, doch die Nutzer finden sie laut Neises "nicht so doll".

Erfreulicher ist der Blick in die Chronik der Gemeinde, die 2002 ihr 1200-jähriges Bestehen gefeiert hat. Allerdings soll es sich bei der ersten Urkunde aus dem Jahr 802 um eine Fälschung handeln - aber um eine mit wahrem Kern. Denn Serrig mit seiner keltisch-römischen Vergangenheit soll sehr wohl vor der Jahrtausendwende existiert haben und sogar noch älter sein. Prägnante Serriger Bauwerke sind Schloss Saarstein und Schloss Saarfels sowie die Weinbau-Domäne, die heute alle in privater Hand sind.

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