Aktionswoche Total normal – Spaß und gelebte Integration in Saarburg

Saarburg · Ein Höhepunkt der Aktionswoche für Menschen mit und ohne Behinderung war das Spiel ohne Grenzen.

 Beim Rollstuhlparcours kam es aufs Tempo an. Nur kleine Hilfen waren erlaubt.

Beim Rollstuhlparcours kam es aufs Tempo an. Nur kleine Hilfen waren erlaubt.

Foto: Herbert Thormeyer

Zeigen, wie gut Menschen mit und ohne Behinderung ihre Stärken unter Beweis stellen können, das geht beim Spiel ohne Grenzen, die sportliche Abteilung der Aktionswoche, die unter dem Motto Total normal bewegt gestanden hat. In sechs Disziplinen traten die rund 100 Teilnehmer beim TuS Fortuna auf der Sportanlage Kammerforst an, und drei lustige Wettbewerbe steuerte die Reitsportgemeinschaft direkt nebenan bei.

Mit dem Rollstuhl einen Parcours bewältigen, blind ein Ziel finden, Wasser transportieren, aber auch einen Sattelgurt schließen, bei allem konnten Punkte gesammelt und gute Zeiten gelaufen werden. Rund 50 Helfer und Betreuer standen bereit, damit alles bestens klappt, alles ehrenamtlich versteht sich.

Die Lebenshilfe Schweich, Konz und Saarburg sowie der Caritasverband mit seinem Robert-Walser-Haus traten mit ihren Betreuten an und zeigten den Nichtbehinderten, wie gut sie sind. Vierbeinige Stars des Tages waren Mausi und Bob Marley, zwei Shetland-Ponys zum Anfassen und Reiten.

„Das bringt allen Spaß, fast wie früher bei Camillo Felgen im Fernsehen, nur ohne Schmierseife“, erklärt Bernd Laurenz von der Kolpingsfamilie St. Marien in Beurig. Doris Eck vom Psychiatrischen Betreuungszentrum Robert-Walser-Haus findet: „Jeder Mensch hat Talente und muss ganzheitlich betrachtet werden. Hier kann jeder seine Stärken zeigen und das in einem ganz besonderen Umfeld.“

Das bestätigt Annette Streipardt. Für die 51-Jährige, die unter Depressionen leidet, ist dieses Spiel ohne Grenzen, wie sie sagt „eine innere Befreiung“, die zudem noch Spaß macht. „Das ist wichtig, denn wenn man Depressionen hat, zieht man sich gern in sich zurück und das Gedankenkarussell dreht sich“, erklärt sie ganz offen.

Für Roger Schmitt, dem 1. Vorsitzenden der Reitsportgemeinschaft ist dieses Spiel ohne Grenzen wieder ein erster Schritt zum Angebot des therapeutischen Reitens: „Sobald unsere neue Halle fertig ist, geht das los.“ Auch die RSG-Mitglieder können so Berührungsängste gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen abbauen.

Die 2. Vorsitzende des TuS Fortuna, Brigitte Biewers, hat in ihrem Verein bereits Reha- und Gymnastik­angebote mit speziell geschulten Übungsleitern.

 Erfahren, wie es ist, wenn man nichts sieht, konnte man bei diesem Spiel, bei dem das Ziel nur durch Klick-Laute zu finden war.

Erfahren, wie es ist, wenn man nichts sieht, konnte man bei diesem Spiel, bei dem das Ziel nur durch Klick-Laute zu finden war.

Foto: Herbert Thormeyer
 Gefühl fürs Tier konnten die Teilnehmer mit den beiden Shetland-Ponys Bob Marley (vorm Sulky) und Mausi entwickeln.

Gefühl fürs Tier konnten die Teilnehmer mit den beiden Shetland-Ponys Bob Marley (vorm Sulky) und Mausi entwickeln.

Foto: Herbert Thormeyer
 Durch das Loch: Das gute alte Torwandschießen kam auch dieses Mal bei allen Teilnehmern hervorragend an.

Durch das Loch: Das gute alte Torwandschießen kam auch dieses Mal bei allen Teilnehmern hervorragend an.

Foto: Herbert Thormeyer
 Beim Wassertransport-Spiel kam es auch auf eine ruhige Hand an.

Beim Wassertransport-Spiel kam es auch auf eine ruhige Hand an.

Foto: Herbert Thormeyer

Bewusst hat Sonja Feilen aus Saarburg ihre Kinder zu Spiel ohne Grenzen mitgebracht: „Die beiden sollen sehen, dass es auch behinderte Menschen gibt und man mit ihnen Spaß haben kann.“ Gemeinsam ging man auf Punktejagd.

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