Nach Unwettern und Starkregen Trassem wappnet sich weiter gegen Hochwasser

Trassem/Konz/Hermeskeil · Starkregen hat im Frühjahr 2018 in der Region große Schäden angerichtet. Besonders hart traf es Trassem: Gleich vier Mal wurde Schlamm in den Ort gespült. Das Risiko einer Wiederholung sei heute geringer, sagt der Ortschef. Hochwasserschutz ist vielerorts Thema.

 Trassem vor einem Jahr: Benny Hein (rechts) und Alfred Fülling sind in der Garage mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Starke Regenfälle hatten dazu geführt, dass eine Schlammlawine den Hang hinunterkam und mehrere Häuser beschädigte.

Trassem vor einem Jahr: Benny Hein (rechts) und Alfred Fülling sind in der Garage mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Starke Regenfälle hatten dazu geführt, dass eine Schlammlawine den Hang hinunterkam und mehrere Häuser beschädigte.

Foto: dpa/Harald Tittel

Vor rund einem Jahr ist Trassem gleich vier Mal nach Starkregen von Wasser- und Schlammmassen getroffen worden. Auch wenn man solche Ereignisse künftig nie ausschließen könne: Man habe Maßnahmen auf den Weg gebracht, die die Gefahren für die Einwohner minimierten, sagt Ortsbürgermeister Roland Konter (CDU).

Auf dem Plateau oberhalb der Wohnbebauung der Straße Unterm Halstenberg, von wo am 29. April 2018 zum ersten Mal die Erdmassen heruntergespült wurden, sei nun „alles zum Wiesenland eingegrünt“ worden. „Es wird da kein Ackerbau mehr betrieben“, sagt Konter. Das Problem damals sei gewesen, dass auf der Fläche gerade Mais angebaut worden war und die Erdmassen bei dem Regenwasser mitgerissen wurden. Der Landwirt des elf Hektar großen Plateaus sei „sehr kooperativ“ gewesen, berichtete Konter. Man sei auch mit anderen Landbesitzern in Gesprächen über Möglichkeiten, Wasser-Rückhaltungen anzulegen und Bäume und Sträucher  zu pflanzen. Konter: „Das Problem ist, dass die Gemeinde auf dem Plateau kein Land besitzt.“ Deshalb ziehe sich die Sache etwas hin. Doch gebe es fast wöchentlich Gespräche zum Thema Hochwasserschutz. Auch Bachläufe im Ort sollen renaturiert werden, damit sie künftig größere Massen zurückhalten könnten. Konter: „Da läuft gerade die erste bauliche Maßnahme an.“ Der Zinnbach werde im Auftrag der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg-Kell punktuell renaturiert.

Trassem mit rund 1200 Einwohnern war von Ende April bis Anfang Juni vergangenen Jahres vier Mal von Wasser, Schlamm und Geröll getroffen worden. Die abrutschenden Erdmassen beschädigten vier bis fünf Häuser sehr stark, sagte Konter. Zudem wurden mindestens um die 50 Häuser von einfließendem Wasser getroffen. Konter: „Das war schon heftig gewesen.“ Teils liefen heute noch Renovierungsarbeiten.

Wie für alle Orte der ehemaligen VG Saarburg stellt das Planungsbüro Hömme aus Pölich auch für Trassem ein Hochwasserschutzkonzept auf. Im Februar 2018 fiel der Startschuss dafür. Die landesweite Initiative für solche vom Land geförderten Konzepte war eine Reaktion auf Unwetter insbesondere im Jahr 2016. In Trassem gab es für das Konzept bereits Begehungen und einen Workshop im März, auf dessen Ergebnisse Konter gespannt wartet.

 Das Foto zeigt eine der Stellen an dem einstigen Maisfeld am Trassemer Halstenberg, an der bei einem Unwetter das Erdreich weggespült worden ist. Die Fläche wurde in Grünland umgewandelt.

Das Foto zeigt eine der Stellen an dem einstigen Maisfeld am Trassemer Halstenberg, an der bei einem Unwetter das Erdreich weggespült worden ist. Die Fläche wurde in Grünland umgewandelt.

Foto: dpa/Harald Tittel

Ende Mai, Anfang Juni 2018 hatten schwere Unwetter vielerorts in Rheinland-Pfalz zu Überschwemmungen geführt. Besonders heftig traf es nach Angaben des Leiters für Brand- und Katastrophenschutz bei der landesweit zuständigen Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Heinz Wolschendorf, die Kreise Trier-Saarburg, Birkenfeld und den Eifelkreis Bitburg-Prüm. Man sei derzeit dabei, sich für erneute Starkregen-Ereignisse vorzubereiten, sagt er. In einer Arbeitsgruppe würden Erfahrungen für Einsatzhinweise an Gemeinden und Landkreise sowie für Konzepte ausgewertet. Beispielsweise gehe es um Logistikpunkte, die im Notfall eingerichtet werden müssten, um Material zu übergeben. „Wie müssen sie aussehen? Wo sollen sie liegen?“ – seien zu klärende Fragen, sagt Wolschendorf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort