Trassem will zuerst das Bürgerhaus sanieren

Die Sanierung des Bürgerhauses und die Instandsetzung der Kirchstraße sind in Trassem ohne Zuschüsse des Landes nicht zu stemmen. Geld für beides gibt es aber nicht. Der Gemeinderat hat sich daher für das Bürgerhaus entschieden. Die Kirchstraße wird Thema einer Bürgerversammlung werden.

 Verkehrsberuhigt soll die Kirchstraße auch nach der Sanierung sein, aber nicht mehr wegen Schlaglöchern und Senkungen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Verkehrsberuhigt soll die Kirchstraße auch nach der Sanierung sein, aber nicht mehr wegen Schlaglöchern und Senkungen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Trassem. Auf außergewöhnlich großes Interesse stieß die jüngste Sitzung des Ortsgemeinderats Trassem: Rund 50 Bürger kamen ins Jugend- und Bürgerhaus. Auf der Tagesordnung standen die Sanierung des Bürgerhauses sowie die Planungen für einen Ausbau der Kirchstraße.

"Baulich wie energetisch befindet sich das Bürgerhaus Trassem in einem schlechten Allgemeinzustand", sagte Ortsbürgermeister Wolfgang Benter. 343 400 Euro koste es, diesen Zustand zu beheben. Ein beantragter Zuschuss der Landesregierung wurde erst im Juni abgelehnt.

Das zweite große Projekt in Trassem ist der Ausbau der Kirchstraße. Erste Planungen dazu stammen schon aus dem Jahr 2000. Auch für die Instandsetzung und den Ausbau dieser Anliegerstraße geht nichts ohne Geld aus Mainz. Doch beide Großprojekte in einem Jahr auf einer aussichtsreichen Position in der Förderliste zu führen, sei nicht möglich, schreibt Verbandsgemeinde-Bürgermeister Leo Lauer an den Rat.

Das Gremium beschloss daher einstimmig, der Bürgerhaussanierung den Vorrang zu geben und dafür erneut Landeszuschüsse zu beantragen.

Die Bürger, die zur Sitzung gekommen waren, interessierte jedoch eher, was mit der Kirchstraße geplant ist. Die Anmerkung der Planer, die Straße würde meist nur von Anwohnern genutzt, riefen Protest hervor. Zwischenrufer machten klar: Hier fahren auch die Busse für den Kindergarten sowie viele Auswärtige. "Bitte nicht aufregen. Das ist alles noch variabel", beruhigte daraufhin Planer Uwe Maximini vom Ingenieurbüro Boxleitner aus Trier. So könnten beispielsweise die Kanäle dank eines neuen Verfahrens von innen saniert werden. "Das allein halbiert schon die Bauzeit", sagte der zweite Planer, Stefan Kappeller.

"Wir hüten uns hier, irgendwelche Kostenangaben zu machen", sagte Maximini. Die Ideen für den Ausbau seien noch zu vage. Fest stehe jedoch, dass die Kanalsanierung beitragsfrei ist, weil sie von den Gebühren aller Kunden der Gemeindewerke bezahlt wird. Eine einfache Sanierung, bei der nur eine neue Asphaltschicht auf die Straße aufgezogen würde, ist nicht möglich, denn der gesamte Aufbau der Straße ist zu marode.

"Wir wollen hier nichts übers Knie brechen", machte Ortschef Benter klar. Demnächst werde es eine Bürgerversammlung geben, in der mit den Anliegern jedes Detail besprochen werden soll, kündigte er an. Bis dahin rechne die Verwaltung realistische Beiträge und Kosten aus.

Noch vor der Kirchstraße komme aber im kommenden Jahr die B 407, die Hauptdurchgangsstraße, an die Reihe. "Da gibt es nur eine Deckenerneuerung, und die ist beitragsfrei", sagte Benter.

In der Kirchstraße aber zahlen - nach Abzug des öffentlichen Geldes von den noch zu ermittelnden Kosten - die Anlieger die Erneuerung. Deshalb wird in Trassem die Umstellung vom jetzt geltenden einmaligen Beitrag zum wiederkehrenden Beitrag ein Diskussionsthema werden.

"Die Summen werden für jeden Betroffenen erheblich geringer, wenn sie unter allen Grundstückseigentümern der Gemeinde aufgeteilt werden", erklärt Benter. Der Nachteil: Bei der nächsten Straßensanierung im Ort zahlen erneut alle. Für Neubauten gelten Sonderregelungen.

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