Umweltbildung Traubenlese mit Mundschutz

Saarburg · Junge Hobbywinzer präsentieren den Ertrag des Kinderwingerts in Saarburg. Ihre Ernte ist klein, aber fein.

  Klein, aber süß: Die jungen Teilnehmer im Saarburger Kinderwingert präsentieren gemeinsam mit Guido Schramm (vorne), Winzerin Christiane Wagner (Vierte von rechts) und Barbara Schramm (Zweite von rechts) ihre Ernte.

Klein, aber süß: Die jungen Teilnehmer im Saarburger Kinderwingert präsentieren gemeinsam mit Guido Schramm (vorne), Winzerin Christiane Wagner (Vierte von rechts) und Barbara Schramm (Zweite von rechts) ihre Ernte.

Foto: Herbert Thormeyer

Zum zweiten Mal haben Grundschulkinder am Projekt des Saarburger Weingutes Wagner und von Kultur- und Weinbotschafter Guido Schramm teilgenommen. Aber dieses Mal war es durch Corona etwas anders.

Höhepunkt des Jahres ist die Weinlese, in diesem Herbst nicht ohne Mund-Nasen-Bedeckung. Aber das sind die Kleinen und ihre Kursleiter, Winzerin Christiane Wagner, Kultur- und Weinbotschafter Guido Schramm sowie dessen Frau Barbara, eine ausgebildete Naturerlebnisbegleiterin, ja schon vom Alltag gewohnt.

Jeder der Rebstöcke in dem kleinen Wagner-Wingert trägt ein Schild mit dem Namen des jeweiligen Kindes, plus ein paar in Reserve. Bevor Traubensaft aus der Kelter des Weingutes fließt, müssen die Trauben geerntet werden. Jedes der 14 Kinder durfte anschließend eine Flasche selbst produzierten Saft mit nach Hause nehmen – in einer Flasche, deren Etikett selbst gestaltet werden konnte.

„Jetzt warten die Trauben auf euch“, erklärte Guido Schramm, bevor es losging. Die Beeren hätten sich verwandelt und sähen nun anders aus: Sie seien gelblich und ihre Haut dünner. Das seien Zeichen, dass sie vom Rebstock müssten, denn sonst könne Regen zum Aufplatzen und zu Krankheiten der Trauben führen.

Mit einem sogenannten Refraktometer wurde der Zuckergehalt, der Öchslegrad, gemessen. Nicht wie im vergangenen Jahr von den Kindern, denn es galt ja, Abstand zu halten. 80 Öchsle lautete das Ergebnis. Schramm zeigte weiter, wie genau die Rebe vom Stock getrennt wird, und dass faule Trauben nicht in den Eimer gehören. Fünf Mal arbeiteten die Kinder im Weinberg, bis sie ihr Ergebnis stolz präsentieren konnten. Im Frühjahr wurden die Reben zum „Moselherz“ gebunden, und bis zur Ernte geschnitten und gepflegt. „Die Hitze im Sommer brachte gute, aber kleinere Trauben“, sagt Barbara Schramm. Die Sorte Riesling hole sich die nötige Feuchtigkeit im Boden mit Wurzeln von bis zu 15 Metern Länge.

Die Rebstöcke sind jedoch nicht allein im Weinberg. Barbara Schramm zeigte den Kindern ihre Gesellschaft: Schnecken, Ringelnattern und auch Gottesanbeterinnen tummelten sich da. „Es ist einfach spannend und macht sehr viel Spaß, mit den Kindern zu arbeiten“, ist Winzerin Christiane Wagner begeistert. Es sei schön, die Freude der Kinder zu beobachten, wie sie mit den Reben umgingen. Arbeiten, um später ein Lebensmittel zu haben, sei sehr lehrreich. Jakob (8) aus Nittel ist zum ersten Mal dabei gewesen. Er weiß jetzt: „Man muss viel tun, um Saft zu bekommen.“ Die gleichaltrige Laura aus Trier sagt: „Das darf man alles hier selbst machen und bekommt dann Saft.“

Für 2021 sind noch Plätze frei im Kinderwingert. Anmeldung per Mail unter info@tourzumsaarwein.de oder unter Telefon 06581/920767.

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