Weinbau für Kinder Traubensaft vom eigenen Rebstock

SAARBURG · Nachwuchswinzer beginnen bald mit ihrer Arbeit im Kinderwingert des Saarburger Weingutes Dr. Wagner.

 Guido Schramm, Christiane Wagner und Barbara Schramm (von links) wollen dieses Banner im Kinderwingert aufhängen. Foto: Herbert Thormeyer

Guido Schramm, Christiane Wagner und Barbara Schramm (von links) wollen dieses Banner im Kinderwingert aufhängen. Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer

Die Idee, Kinder in die Weinbergsarbeit einzuführen und ihnen zu zeigen, wie viele Schritte nötig sind, bis aus der Traube ein süßer Saft wird, ist nicht neu. „Die vor mehr als 20 Jahren in Rheinhessen entwickelte Idee eines Kinderwingert kommt gut bei den Teilnehmern an“, freut sich Kultur- und Weinbotschafter Guido Schramm, der wieder mit seiner Frau Barbara, die Naturerlebnisbegleiterin ist, Grundschüler in den Kinderwingert einlädt.

Die Erstauflage im letzten Jahr war ein voller Erfolg, mit 17 wissbegierigen und fleißigen kleinen Nachwuchswinzern. „Jeder hatte seinen Rebstock, der sogar einen Namen bekam und fürsorglich gepflegt wurde“, ist auch Winzerin Christiane Wagner begeistert.

Fünf Termine warten auf die Grundschüler, die im Kinderwingert zu „Kiwis“ werden. Alle Arbeitsschritte werden in einem Kiwi-Buch festgehalten, mit Bildern von Pflanzen, Tieren und kleinen Texten. Deshalb sollten die jungen Teilnehmer auch schon ein wenig schreiben können.

„Die Kinder sind Feuer und Flamme für ihre Weinstöcke, selbst wenn es einmal regnet“, erinnert sich Guido Schramm. An der frischen Luft zu arbeiten, das härte doch ab und sei deshalb gesund.

„Die Kinder identifizieren sich mit ihrer Pflanze, zählen die Trauben, die an ihr entstehen“, erklärt die Winzerin. Es sei ein regelrechter Wettbewerb im letzten Jahr entstanden.

Ganz besonders wird auf die Natur geachtet, die sich rund um die Rebstöcke zeigt. „Da gibt es beispielsweise seltene Weinbergschnecken, die nicht leben können, wenn das ganze Ökosystem nicht stimmt“, erklärt Christiane Wagner. Alles werde kindgerecht erklärt, etwa wie bei der Sendung mit der Maus im Fernsehen.

Schlusspunkt nach der Ernte ist die Verkorkung der Flaschen mit frisch gekeltertem Traubensaft. „Wenn die Flasche kalt aufbewahrt wird, entsteht auch kein Alkohol“, weiß die studierte Weinbäuerin. Alkohol sei nie ein Thema bei der Arbeit gewesen. Eltern hätten das auch nicht angesprochen.

Aber der junge Traubensaft kommt ganz bestimmt nicht zum Gären, dafür schmeckt er einfach zu gut. Zu Hause wird die Flasche des selbst erzeugten Produkts meist sofort wieder entkorkt. Was bleibt sind gerahmte Diplome, die im Kinderzimmer das Können der Jungwinzer bescheinigen.

Der Start für die Jungwinzer ist am 29. Februar um 13 Uhr. Der genaue Treffpunkt wird bei der Anmeldung per Mail info@tourzumsaarwein.de bekannt gegeben. Es sind nur noch wenige Plätze frei. Die Teilnahme kostet 40 Euro. Darin enthalten sind alle Arbeitsmaterialien.

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