Treffpunkt Dom

TRIER. Im Vorfeld des am morgigen Freitag stattfindenden Heilig-Rock-Festes hatte das Bistum Trier Kinder im Alter von fünf bis sechs Jahren zu den "Begegnungstagen 2006" nach Trier eingeladen. Etwa 2500 Kinder samt ihren Erzieherinnen nahmen gestern am ersten von zwei Begegnungstagen teil, an dessen Ende ein Abschlussgottesdienst im Dom stand.

"Ich will mir auf jeden Fall den Heiligen Rock anschauen", sagt der sechsjährige Florian. Zusammen mit seinen Freunden aus der Kindertagesstätte St. Peter und Paul in Neuwied ist er gerade erst in Trier angekommen. "Wir wollten eigentlich schon früher da sein und uns die schöne Stadt ansehen", sagt die Kindergartenleiterin Sabine Glinka. Doch die Bahnanbindung aus Neuwied habe das leider nicht ermöglicht. "Ich freue mich schon auf den großen Domschatz", sagt der ebenfalls sechsjährige Lukas aufgeregt. Die Gruppe mit etwa 20 Kindern und drei Begleiterinnen wartet vor dem Haupteingang des Trierer Doms, ein paar Kinder rutschen auf dem Domstein herum. Kinder anderer Tagesstätten, die ebenfalls nach Trier gereist sind, warten ungeduldig. "Die Begegnungstage finden wieder im Rahmen des Heilig-Rock-Festes statt", sagt Georg Binninger vom bischöflichen Generalvikariat, "durch den Deutschen Katholikentag vom 24. bis 28. Mai in Saarbrücken haben wir statt der üblichen Heilig-Rock-Tage nur ein kleineres Fest organisiert."Fähnchen an der Wand

Für Florian und seine Freunde geht es jetzt los: Eine Domführung steht auf dem Programm. "Wir möchten mit den Kindern und Erzieherinnen ein Fest des Glaubens feiern", sagt Binninger. Der Dom ist schon längst gefüllt - einige Gruppen warten noch auf die Domführung, andere haben den aufregenden Rundgang schon hinter sich. "Eben haben wir ein Fähnchen an die Wand gesteckt", sagen Maren und Michelle, beide sechs Jahre alt - auf einer großen Landkarte an der Südseite des Doms ist das Gebiet des Bistums Trier abgebildet, und jeder Kindergarten befestigt eine Stecknadel mit Fahne dort, wo die Gruppe herkommt. Maren und Michelle haben ein Fähnchen bei Waldrach befestigt. "Heute gehört der Dom den Kindern", sagt Hermann Fusenig vom Bistum Trier. "Ich bin zum zweiten Mal dabei", sagt Michaela Dawen vom Kindergarten in Waldrach, "dieses Jahr ist es besser organisiert, auch wenn man auf die Domführung teilweise lange warten muss." Auch Florian und Daniel vom Kindergarten Mettendorf warten noch auf die Führung: "Mir hat's bisher gut gefallen, vorhin haben wir zusammen ein paar Bilder gemalt", sagt der fünfjährige Florian. Zu den beiden Begegnungstagen, die heute ihr Ende finden, haben sich jeweils 2500 Kinder und 500 Erzieherinnen angemeldet. In der östlichen Domkrypta erwartet die Kinder ein Musikspiel zur Schöpfungsgeschichte, im Caspar-Olevian-Saal am Willy-Brandt-Platz das Kindermusical "Die Hochzeit zu Kana". Insgesamt bietet das Bistum Trier den jungen Gästen 43 Themen an. Für den Trierer Weihbischof Jörg Peters ist der erste "Begegnungstag" gut verlaufen - um 14 Uhr hat er zusammen mit den Kindern einen Abschlussgottesdienst im Dom gefeiert: "Dieser Tag ist aus dem Programm der Kitas nicht mehr wegzudenken - wir haben den Begegnungstag auf zwei Tage ausgedehnt, aber es ist immer schade, dass trotzdem nicht alle Kindergärten kommen können. Ich freue mich auch, dass diese Veranstaltung für die Kinder kein Einzeltag ist", sagt Peters. "Denn schon im Vorfeld bereiten die Erzieherinnen die Fahrt nach Trier mit den Kindern vor." Nach dem etwa halbstündigen Gottesdienst denkt noch niemand an die Heimfahrt: "Ich freue mich noch auf den Spielplatz", sagt die sechsjährige Lena aus Neuwied aufgeregt, andere Kinder wollen lieber noch ein Eis essen. "Morgen kommen wir noch einmal mit einer zweiten Gruppe", sagt Sabine Glinka von der Kindertagesstätte Neuwied. "Vielleicht haben wir ja dann ein bisschen mehr Zeit, um uns diese schöne Stadt noch genauer anzusehen."

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