Treffpunkt mit Erlebniswert

Kollesleuken · Ein Mühlrad dreht sich durch die Wasserkraft des Leukbaches. Historische Mühlräder sind auf einer alten Achse montiert. Eine Sandsteinmauer säumt den neuen Mühlenplatz von Kollesleuken. Das Dorf Kollesleuken hat die Einweihung seines neuen, sehenswerten Zentrums gefeiert und hofft auch auf mehr wandernde und radelnde Besucher.

Kollesleuken. Ein Dorf packt an: Eigenleistungen im Gegenwert von 41 000 Euro stecken im neuen Kollesleukener Mühlenplatz. Mehr als 300 Besucher feierten die Einweihung, zu der Pastor Andre Kardaz seinen Segen spendete, dort, wo einst die Dührmühle stand. "92 000 Euro hätte der Platz ursprünglich kosten sollen", rechnete Ortsbürgermeister Bernd Gödert vor. Er kann sich jedoch auf fleißige Menschen in dem 170 Einwohner zählenden Ortsteil Freudenburgs verlassen. Die reinen Baukosten konnten auf 52 000 Euro gesenkt werden. 47 000 Euro kamen als Zuschuss vom Land. Die Differenz ist die Eigenleistung.
Mit mehr als 4000 Stunden wurde die Anlage erstellt. Projektleiter Guido Rach baute auf seine Leute: "Paul Stoffel und Paul Lahr waren die Fachleute an der Sandsteinmauer." Die Steine stammen vom abgerissenen Haus Hemmerling. Ortschef Gödert wurde da schnell zum "Hilfsarbeiter". Fast ganz im Stillen entstand das Prachtstück des Platzes. 800 Stunden arbeitete Bernd Metrich am Mühlrad aus Edelstahl, das alleine einen Wert von 11 000 Euro darstellt. Der Leukbach erzeugt über dieses Rad auch bis zu sieben Kilowatt pro Stunde. "Damit können wir jedes Fest auf diesem Platz mit Strom versorgen und sogar noch was einspeisen", freut sich Gödert.
Mit Ausnahme des Daches auf dem Pavillon bauten die Helfer ihren 380 Quadratmeter großen Platz selbst. "Wir wollten nicht nur einen Treffpunkt für die Dorfbevölkerung haben, sondern auch für Wanderer und Radfahrer, die als Touristen in die Kollesleuker Schweiz kommen", erklärt der Ortschef. Der Maria-Croon-Weg sei nur 100 Meter entfernt.
Schade findet Gödert, dass das Gasthaus Zur Post in nur 50 Meter Entfernung geschlossen ist: "Eine Wiederbelebung wäre wünschenswert." Die Bundestagsabgeordnete Katharina Barley und Kreisbeigeordneter Helmut Reis lobten den hohen Erholungswert des Platzes. Bürgermeister Jürgen Dixius zollte dem Engagement der Bürger hohen Respekt. "Solche Projekte stärken die Eigenständigkeit der Dörfer."
Zur Unterhaltung wechselten sich der Musikverein, der Gemischte Chor und der Shantychor ab. Nach dem Fest kann jetzt auch der Bouleplatz genutzt werden. Was jetzt noch fehlt, ist ein schöner Schriftzug "Mühenplatz", der aus Stahl herausgestanzt wird. doth

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