Treffpunkt von Holzmichel und Maiglöckchen-Blues
Total irr ging es zu im Johanneshaus in Hermeskeil. Hier führte die Schauspieltruppe der Kolpingfamilie ihr aktuelles Lustspiel "Familie Metzger spielt verrückt" auf und brachte die 300 Zuschauer zum Lachen.
Hermeskeil. (jolo) Mit der 1983 neu mit Leben erfüllten, über 80-jährigen Kolpingfamilie entstand eine Theatergruppe. Nach anfänglichen Mundart- und Heimatabenden wurde ab 1984 jährlich ein Lustspiel aufgeführt. Das erste hieß "Die Brotkurbel", das neueste "Familie Metzger spielt verrückt". Hierbei kringelten sich zeitweise gut 300 Laienspielfans im vollbesetzten Johanneshaus vor Lachen.
,,Die richtige Komödie zu finden, ist nicht so einfach", sagt Berthold Grenz, einer der tragenden Leute der Theatermacher. Bis zu sechs "Drehbücher" werden bestellt, abwechselnd von verschiedenen Personen gelesen und entschieden, welcher Schwank genommen wird. Diesmal passte er wie ein "Hermeskeiler" für Hermeskeiler. Allerdings war er mit Rollen bestückt, die nicht einfach zu spielen waren.
Da war zum einen die Hauptfigur, der etwas daneben geratene Opa Hugo Metzger, die Urgestein Berthold Grenz in seiner eigenen Art glänzend mimte, obwohl bei ihm und den anderen Darstellern zwei Stunden vorm Auftritt das Lampenfieber stieg. Zum anderen mussten zwei knifflige Komikerrollen besetzt werden.
Dieser Aufgabe, zwei durchgeknallte Irre in Arztgewändern, die den Holzmichel suchten, zu verkörpern, stellten sich Harald Schneider und Dietmar Weber als die Doktoren Julius und Uppel. Sie bekämpften nicht nur die Hamsterallergie bei Hugos Schwägerin Frieda (Thea Becker), indem sie diese in Mülltüten hüllten, sondern therapierten den Maiglöckchen-Blues tanzenden Opa Metzger bis zum Verrücktwerden. Dies alles waren Nebenschauplätze - wenn auch köstliche.
Im Drehbuch des Lustspielautors Erich Koch in der Version Grenz ging es hauptsächlich ums Opa-Metzger-Haus. Mit allen Mitteln versucht die erbsüchtige und listige Schwiegertochter Berta (Kerstin Grenz), der das Erbstück versprochen wurde, an dieses zu gelangen. Es ist nicht zu viel verraten, dass die bei einer Schaumparty von Bertas Sohn Felix (Marco Boullion) geschwängerte Paulina die Schlüsselrolle, die das bei Komödien stets gute Ende bringt, übernimmt. Neuling Anna-Lena Kolling hat dabei ihr schon in der Schule erkanntes Talent bewiesen.
Am Samstag, 28. März, wird um 20 Uhr der Dreiteiler zum zweiten und letzten Mal aufgeführt. Der größte Teil des Erlöses geht an die Schwestern des Marianischen Ordens nach Bolivien, deren Paten die Kolpingfamilie seit vielen Jahren ist.