Trierer Dichter-Gesellschaft bringt neuen Literaturband heraus

Wawern · Rund 20 Autoren aus Deutschland, Luxemburg und Österreich zeigen ihr Können im neuen Literamus der Literarisch-Musischen-Gesellschaft Trier. Der Band glänzt auf 150 Seiten mit großer Vielfalt der Themen in Kurzgeschichten und Gedichten.

 Literamus-Herausgeber Erwin Otto begrüßt rund 40 Zuhörer, darunter mehrere Autoren des neuen Bandes. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Literamus-Herausgeber Erwin Otto begrüßt rund 40 Zuhörer, darunter mehrere Autoren des neuen Bandes. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Wawern. Keine Angst vor dem eigenen Talent sollen die Autoren haben, die ihr Können einmal im Jahr im Literamus der Literarisch-Musischen-Gesellschaft Trier vorstellen können. Gerade ist Band 41 erschienen. In der ehemaligen Synagoge Wawern lasen einige Autoren aus ihren Stücken und verblüfften das aufmerksame Publikum.
Dichter und Schriftsteller aus Deutschland, Luxemburg und Österreich sind vertreten. Die beiden Herausgeber Hans Greis und Erwin Otto suchen sie aus. "Inhaltlich können sich die Autoren frei, ehrlich, kritisch und ohne Skrupel mit Themen unserer Zeit auseinandersetzen", erklärt Greis, auf den die Idee der Herausgabe dieser Reihe zurückgeht. "Ich wurde 1988 Vorsitzender der Literarisch-Musischen-Gesellschaft und wollte mich nicht damit abfinden, dass das eine Art Kaffeekränzchen wird", begründet der Wawerner seine Initiative.
Rund 150 Autoren und 3500 Seiten sind es inzwischen geworden, und einige können sogar vom Schreiben leben, oder haben eigene Literaturkreise gegründet. Dabei sei das Qualitätsniveau stets gestiegen, freut sich Greis, und fügt hinzu: "Der Verkauf deckt gerade mal die Kosten."
Literatur geht natürlich nicht ohne Musik. Dafür sorgten in der ehemaligen Synagoge die beiden Trierer Klaus Peter Bungert am Klavier und Christoph Riemenschneider an der Querflöte. Wie stark einen Musiker das Lampenfieber packen kann, schilderte Liedermacher Achim Weinzen, ebenfalls aus Trier.
Jüngster Autor und dennoch bereits zum zweiten Mal im Literamus vertreten ist Lukas Grevis. Der 15-jährige Gymnasiast aus Esch in Luxemburg beschreibt die erste afro-amerikanische Einheit, die im amerikanischen Bürgerkrieg diente. "Ich interessiere mich für Geschichte, besonders für die düsteren Zusammenhänge", erklärt er. Der junge Autor, der einmal Regisseur oder Drehbuchautor werden will, beleuchtet das Schicksal der Unterdrückten von verschiedenen Blickwinkeln aus.
"Eich schreiwen zom Spass, mennen et awwer ernschd", sagt Josef Perl in wunderschöner Hunsrücker Mundart, die er nicht als "Dialekt", sondern als Kulturgut betrachtet. Diese beiden sind zwei von acht Autoren, die in der ehemaligen Wawerner Synagoge lasen. "Normalerweise war an dieser Stelle früher immer der Auftritt von Walter Liederschmitt", bedauert Hans Greis. Der 64-jährige Troubadour und keltische Barde mit seiner Concertina starb im Oktober letzten Jahres. Mit einem Nachruf wird dem Menschen und seinem Werk im Literamus 41 gedacht. doth
Extra

Literamus, Band 41, der Literarisch-Musischen-Gesellschaft Trier ist im Wissenschaftlichen Verlag Trier in einer Auflage von rund 800 Exemplaren erschienen. Zu kaufen gibt es das 150-Seiten starke, sehr handliche Buch zum Preis von 5 Euro ab sofort in Buchhandlungen in Saarburg, Konz, Trier, Bernkastel-Kues, sowie in den saarländischen Orten Merzig und Losheim. doth

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort