Trierer rückt als Pastor nach

Saarburg/Trier · Die Entscheidung vom Bistum hat Dechant Georg Goeres vor sechs Tagen mitgeteilt bekommen: Der Trierer Pfarrer von Heiligkreuz soll die Lücke wieder schließen, die durch den Weggang von Pastor Peter Leick in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg entstanden ist.

 Wechselt im Dezember von der Mosel an die Saar: Georg Goeres, der künftige Pastor und Nachfolger von Peter Leick in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg. TV-Foto: Christian Moeris

Wechselt im Dezember von der Mosel an die Saar: Georg Goeres, der künftige Pastor und Nachfolger von Peter Leick in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg. TV-Foto: Christian Moeris

Saarburg/Trier. Peter Leick hat sich vor einem dreiviertel Jahr von der Pfarreiengemeinschaft Saarburg verabschiedet. Er wurde vom Bistum Trier in die Pfarreiengemeinschaft Wadgassen versetzt - ein in der katholischen Kirche üblicher personeller Wechsel nach elf Jahren Tätigkeit in einer Pfarrei. Doch die Gläubigen wollten ihn nicht ziehen lassen: In Unterschriftenaktionen und einer Petition setzten sich die Menschen dafür ein, dass ihr Pastor bleiben darf (der TV berichtete) - ohne Erfolg.
Seit seinem Weggang führt der 35-jährige Vikar Przemyslaw Nowak die Geschäfte. Zwar hatte der promovierte Theologe zunächst seinen Abschied für August 2012 angekündigt, blieb aber doch noch eine Weile Verwalter der Pfarreiengemeinschaft. Durch den Abzug von Pastor Leick musste Nowak zwei Sonntagsmessen streichen: Die Pfarreien Ockfen/Schoden und Saarburg mit Beurig wechseln sich seitdem im Wochentakt ab.
Doch nun hat das Bistum Trier einen neuen Pastor ernannt, der die 10 000 Katholiken aus Saarburg, Mannebach, Fisch, Ayl, Ockfen, Schoden und Irsch demnächst "in ihrem Glauben unterstützen soll", wie Georg Goeres sagt. Er soll ab Dezember als neuer Pfarrer seinen Dienst in der Pfarreiengemeinschaft Saarburg aufnehmen.
"Das Bistum hat mir die Entscheidung erst vergangenen Donnerstag mitgeteilt", sagt Goeres - eine Entscheidung, die er nun erst einmal sacken lassen müsse, wie er zugibt. Goeres ist seit 14 Jahren Pfarrer von Heiligkreuz, St. Michael und St. Maternus in Trier - davon sieben Jahre als Dechant. "Es wäre den Heiligkreuzern gegenüber unmöglich zu sagen, ich freue mich, dass ich hier weggehe." Trotzdem sei es eine Lebenserfahrung, dass man etwas, das schön sei, nicht mit Gewalt festhalten könne. "Es ist besser, beide - die Leute und der Pastor - sind traurig", sagt Goeres, als wenn nur eine Partei sage: "Gut, dass er weg ist."
Der bevorstehende Abschied aus Trier habe zunächst einmal einen gewissen Trauerprozess bei ihm eingeleitet. "Man ist ja an die Menschen gewöhnt und hat viele Beziehungen geknüpft. Aber ich weiß auch, dass man nicht für immer bleiben kann." Für den gebürtigen Zewener ist es der dritte Wechsel in seiner pastoralen Laufbahn. Zu seinem Umzug von der Mosel an die Saar sagt Goeres: "Ich bin gewillt, positiv an die neue Aufgabe heranzugehen." Dennoch wäre es den Menschen in Heiligkreuz unverständlich, wenn er jetzt in Freudenschreie ausbräche, sagt Goeres, und so fühle er sich auch nicht. Auf der anderen Seite müsse er sich sagen, dass jetzt in Heiligkreuz nicht alles zusammenbreche, wenn er ginge. "Ein Pastor macht nicht die Pfarrei aus." Denn die lebe im Wesentlichen vom Glauben und Engagement der Katholiken vor Ort.
"Im Dezember geht es für mich in Saarburg los." Stadt und Umgebung kenne er von Ausflügen zu den Wasserfällen und zur Glockengießerei. Auch sein alter Chef, Johannes Stahl, der heute Pfarrer im Ruhestand ist, wohne dort. "Er war Pfarrer in Schwalbach (Saarland), als ich dort Vikar war."
Den Kern seines Berufs sieht Goeres darin, Menschen zum Gebet anzuleiten. "Das ist der Dreh- und Angelpunkt meiner Arbeit." Wenn der Seelsorger seinen Beruf gut mache, dann würden auch die Leute gerne mitmachen, ist er sich sicher. Von September, wenn sein Amt in Trier endet, bis Dezember mache er zunächst aber mal eine Pause: "Um frei zu sein für einen neuen Anfang."
In Saarburg schließt das Bistum eine Lücke - in Trier entsteht hingegen durch die Versetzung von Goeres eine neue vakante Stelle. Goeres: "So viel ich weiß, ist noch kein Nachfolger für mich gefunden."Extra

Georg Goeres ist 52 Jahre alt und stammt gebürtig aus Trier-Zewen, wo seine Mutter heute noch lebt. 1986 wurde Goeres in Trier zum Priester geweiht. Nach einer Kaplanszeit in St. Wendel war er Vikar in Schwalbach (Saarland). Seine ersten eigenen Pfarreien betreute Goeres von 1992 bis 1999 in Bullay und Alf (Landkreis Cochem-Zell). Seit 1999 ist er Pfarrer in Trier-Heiligkreuz, St. Maternus und St. Michael. 2001 wurde er Definitor (Stellvertreter des Dechanten) im damaligen Dekanat Trier zwei. Goeres wurde am 1. November 2006 vom Trierer Bischof Reinhard Marx zum neuen Dechanten des Dekanats Trier ernannt. red

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