Oberbillig. Brücken über Bahngeleise sind für viele Städte und Gemeinden zum Alptraum geworden. Vor rund zwei Jahrzehnten waren die Bauwerke als "Geschenk" der Bahn an die Kommunen gegangen - und damit auch die Kosten. Vielerorts sind die Brücken zum teuren Klotz am Bein geworden, etwa in Trier, oder auch in Wellen. Noch nicht besorgniserregend ist der Zustand der Bahnüberführung Oberbillig. In der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats lag das Ergebnis der neuesten Überprüfung vor, bei der keine auffällige Verschlechterung festgestellt worden war. Lediglich einige undichte Stellen in der Fahrbahn und an Fugen müssen kurzfristig ausgebessert werden. Geschieht dies nicht, würde Wasser in die Kästen der Brückenkonstruktion eindringen und zu größeren Schäden führen.
Auf einstimmigen Ratsbeschluss soll zunächst das Ingenieurbüro Bernd Wagner in Ayl die Kosten für die Abdichtungsarbeiten ermitteln. Bemerkenswert ist aber das vom Rat beschlossene weitere Vorgehen: Die Schäden am Oberbilliger Bauwerk sollen mit denen an den Brücken in Wellen und Wasserliesch zu einer gemeinsamen Sanierungsausschreibung zusammengefasst werden. Ortsbürgermeister Andreas Beiling: "Dadurch ist ein günstigeres Gesamtangebot zu erwarten und es reicht eine Baugenehmigung der Bahn für den gesamten Streckenabschnitt."
Nächster Punkt der Tagesordnung war der Kindergarten. Er soll innenarchitektonisch mit einer erhöhten zweiten Spielfläche ausgestattet werden. Das beauftragte Büro Jäger, Henter, Weimann hatte die Kosten auf mehr als 7000 Euro geschätzt. Doch das günstigste Angebot, für das der Rat den Zuschlag erteilte, kam mit 2200 Euro von der Schreinerwerkstatt der Jugendvollzugsanstalt Wittlich. Angeschafft wird auch ein Sonnensegel, das im Sommer die starke Sonneneinstrahlung auf dem Spielbereich an der Südseite des Kindergartens abschirmen soll. Den Zuschlag erhielt der günstigste Anbieter für rund 3170 Euro.
Per einstimmigem Beschluss will der Rat eine "dunkle Lücke" in der Nacht an der Moselstraße beseitigen. Insbesondere für Bahnbenutzer soll dort für rund 2000 Euro eine weitere Straßenleuchte installiert werden. Eine unbedingt erforderliche Verbesserung, so die übereinstimmende Meinung der Ratsmitglieder. f.k.
Extra

Die Kanuanlegestelle Oberbillig als Teil der touristischen Infrastruktur ist fertiggestellt. Das Projekt wurde aus dem EU-Leaderprogramm "Gelbe Welle" gefördert. Dazu gehört ein Beschilderungssystem an den Anlegepunkten mit Informationstafeln zur Route und zu Freizeitmöglichkeiten. Für die Wasserwanderroute Mosel hat die Mosellandtouristk GmbH eine einheitliche Beschilderung mit hohem Wiedererkennungswert gestalten lassen. Für die Tafel lag dem Rat ein Angebot von rund 2280 Euro für die örtliche Tafel vor. Die Offerte wurde von den Fraktionen wegen ihres "stolzen Preises" zunächst misstrauisch beäugt. Erst der mit einem Beispielfoto unterlegte Hinweis von Ortsbürgermeister Beiling, dass es sich nicht um ein simples Schild, sondern um eine großflächige, grafisch aufwendig gestaltete Info-Tafel handele, konnte die Bedenken beseitigen. Abstimmung: Mehrheitlich bei einer Gegenstimme. f.k.