Überfall auf Spielhalle in Hermeskeil

Zwei Täter haben in der Nacht zum Freitag bei einem Raubüberfall auf die "Spieloase" in der Hermeskeiler Fußgängerzone eine 47-jährige Angestellte mit einer Pistole bedroht. Sie forderten von ihr die Herausgabe von Bargeld und erbeuteten einen niedrigen vierstelligen Betrag.

Hermeskeil. Der Überfall dauerte nur drei Minuten, die Täter schreckten dabei aber nicht von der Androhung von Gewalt zurück. Eine 47-jährige Angestellte der Hermeskeiler "Spieloase" war in der Nacht zum Freitag gerade beim Saubermachen, als um 1.35 Uhr zwei maskierte Täter durch die vordere Eingangstür stürmten. In der Spielhalle befand sich zu diesem Zeitpunkt noch ein Kunde, der an einem Automaten saß.

Die beiden Unbekannten bedrängten die Frau. Sie solle ihnen das Geld aus der Kasse geben. Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, zückte einer von ihnen nach Angaben der Polizeiinspektion (PI) in Hermeskeil eine schwarze Schusswaffe. Ob es sich dabei um eine echte Waffe oder eine Spielzeugpistole handelte, konnte die Polizei noch nicht sagen.

Bei dem Überfall erbeuteten die Täter Münzen und Bargeld in "einem niedrigen vierstelligen Bereich", wie es der Hermeskeiler PI-Chef Michael Wahlen formuliert.

Sie verstauten das Geld in einer schwarzen Sport- oder Reisetasche, rannten wieder aus der Spielhalle heraus und flüchteten durch die Fußgängerzone in Richtung Koblenzer Straße. Um 1.38 Uhr war der Spuk schon wieder vorbei. "Es ist also alles ziemlich schnell gegangen", sagt Wahlen.

Dennoch habe die Angestellte folgende Täterbeschreibung geben können: Beide hätten mit einem südosteuopäischen Akzent gesprochen. Ihre Figur beschrieb die Zeugin als "normal". Sie seien zwischen 1,65 und 1,75 Meter groß gewesen. Über ihre Köpfe hatten sie wahrscheinlich schwarze Strickmützen gezogen, in die Löcher für Mund und Augen geschnitten waren. "Das Alter konnte die Zeugin natürlich schwer schätzen", sagt Wahlen.

Die Art, wie sie sich bewegt hätten, würde aber nach ihrer Einschätzung auf ein Alter zwischen 20 und 25 Jahre hindeuten. Beide Unbekannten waren mit blauen Jeans bekleidet. Am Oberkörper trugen sie einen schwarzen beziehungsweise einen grauen Kapuzenpulli.

Wichtig sei für die Ermittler vor allem die Beobachtung einer anderen Zeugin. Diese habe vor dem Raubüferfall auf dem Parkplatz des Rewe-Markts, der direkt hinter dem Gebäude der Spieloase liegt, drei verdächtige Personen beobachtet. "Auf zwei von ihnen passt die Beschreibung, die auch die Angestellte in der Spieloase geliefert hat. Auch der zeitliche Rahmen stimmt", sagt Wahlen.

Die Ermittler vermuten deshalb, dass dieses Trio den Tatort ausgekundschaftet hat. Da diese Gruppe möglicherweise noch anderen Zeugen aufgefallen ist, bittet die Polizei in Hermeskeil unter Telefon 06503/91510 um weitere Hinweise.

Die "Spieloase" in Hermeskeil gehört zur "Virginia Automatenaufstellungs- und Vertriebs-GmbH mit Sitz im saarländischen Quierschied. Dessen Geschäftsführer Friedrich Haubenthal wollte auf TV-Anfrage keine weiteren Angaben zum Ablauf des Geschehens oder der Höhe der Beute machen.

Der letzte bewaffnete Raubüberfall in Hermeskeil liegt schon fünf Jahre zurück. Im April 2005 drang ein Unbekannter in den früheren Norma-Markt in der Trierer Straße ein und fesselte und verletzte dabei eine Angestellte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort