Überzeugt vom Moselaufstieg

Konz · Die Konzer Verwaltung und der Stadtrat wollen 20 Jahre alte Pläne umsetzen. Alternativen werden nur kurz diskutiert.

 An der B51 neu zwischen Konz-Könen und Wasserliesch wird bereits kräftig gebaut. Wann der Moselaufstieg kommt, steht dagegen noch in den Sternen. TV-Foto: Friedemann Vetter

An der B51 neu zwischen Konz-Könen und Wasserliesch wird bereits kräftig gebaut. Wann der Moselaufstieg kommt, steht dagegen noch in den Sternen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Foto: Friedemann Vetter (ClickMe)

Konz Nach dem Bau der B 51 neu bei Konz-Könen zählt die verkehrstechnische Anbindung des Raums Konz-Saarburg an das Autobahnnetz zu den wichtigsten Verkehrszielen der Region. Es soll mit Hilfe des sogenannten Moselaufstiegs erreicht werden. Der sieht vor, dass im Anschluss an die B 51 neu zwischen Konz und Wasserliesch die Mosel überquert wird. Zwischen Igel und dem Trierer Stadtteil Zewen würde die Trasse an die A 64 angebunden. Der entsprechende raumordnerische Entscheid ist inzwischen älter als 20 Jahre. Am Dienstag stand das Thema mal wieder auf der Tagesordnung des Konzer Stadtrats.
Der Grund: Es kommt Bewegung in das Verfahren. Lange Zeit sah es danach aus, als ob die Trierer Westumfahrung nicht verwirklicht werden könnte. Das rheinland-pfälzische Oberverwaltungsgericht hatte den Planfeststellungsbescheid im Jahr 2005 aufgehoben. Die Richter entschieden damals, dass die Grundstückseigentümer nicht enteignet werden dürften, solange die Finanzierung des Projekts nicht gesichert sei.
Doch inzwischen haben sich die Voraussetzungen geändert. Der Moselaufstieg beziehungsweise die Trierer Westumfahrung wurden in den vordringlichen Bedarf für Bundesfernstraßen hochgestuft (der TV berichtete). Damit scheint die Finanzierung des auf 60 Millionen Euro geschätzten Projekts sicher.
Um das Planfeststellungsverfahren einzuleiten, hat der Landesbetrieb Mobilität Anfang 2017 bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (SGD) die Überprüfung des raumordnerischen Entscheides beantragt. Bis zum 19. April haben die Kommunen Gelegenheit, sich zu dem Projekt zu äußern. Insbesondere sollen sie auf mögliche neue Aspekte hinweisen, die bei der weiteren Planung berücksichtigt werden müssen. Der Konzer Stadtrat diskutierte daher in seiner jüngsten Sitzung noch einmal die vorgeschlagenen Alternativrouten. Dabei kam auch die Trassenführung via Temmels/Merterter Hafen zur Sprache. Diese Lösung wurde jedoch verworfen, da sie - laut Verwaltungsvorlage - "lediglich kleinräumlich die Ortslage Grevenmacher entlastet, zum Nachteil der Obermoselgemeinden Wasserliesch und Oberbillig". Zudem sei durch den Neubau des neuen Sportplatzes in Temmels die dort angedachte Streckenführung nicht mehr realisierbar.
Bernhard Henter, Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion, begrüßte die Initiative zum Bau des Moselaufstiegs. Dieser würde benötigt, um den Raum Konz-Saarburg an das Autobahnnetz anzuschließen. "Die Behauptung, dass es Alternativen gibt, ist ein Märchen", betonte Henter. Den Ausführungen schlossen sich FWG und die FDP an. Auch die SPD sprach sich mehrheitlich für den Moselaufstieg aus. Die Grünen äußerten sich nicht.RAT BESCHLIEßT VERGABE VON AUFTRäGEN


Extra

Der Abbruch des Hauses in der Saarstraße 26, in dem mehrere Sozialwohnungen untergebracht waren, kann beginnen. Der Stadtrat hat den Auftrag an die Firma Gihl aus Eppelborn (Saarland) für knapp 94 000 Euro vergeben. Mit dem Ausbau des Wirtschaftsweges zwischen der L 138 und der K 135 in Konz-Niedermennig wurde die Firma Wacht aus Konz-Könen beauftragt. Der Auftragswert liegt bei rund 204 000 Euro, die Stadt Konz zahlt davon etwa 141 000 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort