Übung ist das halbe Leben

TABEN-RODT. Den fachmännischen Gebrauch von Schlauch und Wasserspritze können in Taben-Rodt nun auch die Jüngeren lernen. Bereits seit Mai verrichten zwei Mädchen und sechs Jungen ihren Dienst in der neuen Jugendfeuerwehr.

Die Sirene heult, kurze Zeit später ist das Martinhorn zu hören. Mit quietschenden Reifen kommt das Feuerwehrauto zum Stehen. Als sich die Türen öffnen, staunt manch einer der zahlreichen "Schaulustigen" nicht schlecht, denn aus dem knallroten Gefährt springen acht jugendliche Helmträger auf die Straße. Was folgt, ist für die Mädchen und Jungen im Alter zwischen zehn und 15 Jahren fast schon Routine: Schläuche auswerfen, Wasserspritzen montieren, und jeweils zu zweit geht's ab in Richtung "Brandherd". Dann kommt das Kommando: "Wasser marsch!" Schon nach kurzer Zeit ist der "Waldbrand" erfolgreich bekämpft. Übung ist das halbe Leben - das wissen vor allem jene, die in einer Feuerwehr Dienst tun. Auch die acht Nachwuchs-Brandbekämpfer der Jugendfeuerwehr Taben-Rodt haben es inzwischen begriffen. Mädchen streben "große" Feuerwehr an

Wie erfolgreich ihre Arbeit bislang war, davon konnten sich die Besucher des jährlich stattfindenden Tages der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr überzeugen - wenngleich der "Waldbrand" nur erfunden war. Dass es in Taben-Rodt erst kürzlich zur Gründung einer Jugendfeuerwehr gekommen ist, erklärt Wehrführer Siegfried Irsch so: "Der Gedanke stand zwar schon länger im Raum, doch die Sache war auch mangels geeigneter Betreuer nicht zustande gekommen." Nachdem man schließlich fündig geworden sei, habe man unter anderem mithilfe einer Informationsveranstaltung des Kreisjugendfeuerwehrverbands acht junge Leute für das Projekt gewinnen können. Mit dabei ist Philip Schmitt. "Ich dachte: Du gehst mal gucken. Vielleicht macht's ja Spaß", berichtet er. Alexander Irsch hingegen wollte mit von der Partie sein, "weil auch meine Freunde dabei sind". Auf die Frage, wie es mit den sechs Jungs laufe, betont Jana Erler: "Wir müssen uns schon hin und wieder durchsetzen." Die Neunjährige und ihre Freundin Katharina Wallrich sind die einzigen Mädchen in der Truppe. Schon jetzt sind beide sicher: "Wenn wir alt genug sind, wollen wir auch bei den ‚Großen' dabei sein." Derzeit zählt die Freiwillige Feuerwehr Taben-Rodt 17 Aktive - deutlich weniger als in den Vorjahren. Nicht zuletzt das sei ein Grund gewesen, weshalb man eine Nachwuchs-Wehr ins Leben gerufen habe, erklärt Irsch, denn man müsse rechtzeitig mit der Nachwuchsförderung beginnen. Seit Mai treffen sich die acht Kinder und Jugendlichen alle zwei Wochen im Feuerwehrgerätehaus. "Dabei ist neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung auch der spielerische Aspekt wichtig", betont Jugendwart Sebastian Wallrich, der gemeinsam mit Bernd Gansemer, Rudi Schreiner und Georg Backes für die Betreuung der angehenden Feuerwehrmänner und -frauen zuständig ist. Interessenten werden noch gesucht. Siegfried Irsch betont: "Wer bei uns mitmachen will, ist willkommen."

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