"Uhu" fliegt mit Heinz davon

BEUREN. (jolo) Für Unterhaltung im Dorf ist der 1922 gegründete Geselligkeitsverein Beuren zuständig. Dieser wartete mit einer neuen Premiere auf. Der Schwank "Alles nur Theater” reizte das Zwerchfell des Publikums bis aufs Äußerste.

 Turbulent und pointensicher (von links): die alte Jungfer (Gertrud Kirchen), Witwer Bohnensack (Roland Bach), Haustochter Eva (Susanne Heib) und Muttersöhnchen (Edgar Spurk).Foto: Hans-Josef Loch

Turbulent und pointensicher (von links): die alte Jungfer (Gertrud Kirchen), Witwer Bohnensack (Roland Bach), Haustochter Eva (Susanne Heib) und Muttersöhnchen (Edgar Spurk).Foto: Hans-Josef Loch

Ausverkauft. Als der dreiteilige Schwank "Alles nur Theater" im Bürgerhaus Premiere feierte, kamen 260 Lustspielfans von nah und fern. Lange bevor der Vorhang aufging, sicherten sie sich die besten Plätze in Erwartung kurzweiliger Unterhaltung. Bereits als Heinrich Thommet, der den trinkfesten und arbeitsscheuen Hauptdarsteller Bauer Alfons mimt, den Inhalt des Nachttopfes seiner Frau Agnes (resolut verkörpert von Andrea Petri) entgegen schleudert, bleibt kein Auge trocken. Die Pantoffelhelden aus Beuren und dem befreundeten "Ausland" amüsieren sich köstlich, vor allem, wenn die sitzen gebliebene Juffer Hilde (Gertrud Kirchen) markerschütternde Au-au-au-Schreie ausstößt - etwa nachdem bekannt wird, dass Kampftrinker Alfons und seine Saufkumpanen das Theaterstück "Der Schöne und das Biest" inszenieren wollen. Das Angebot seiner ausgeflippten Tochter Eva (dieser Figur verpasste Susanne Heib Pfiff), das Biest zu spielen, lehnt er dankend ab, da er die Rolle der Kellnerin des Dorfkruges zugedacht hat. Die Steine, die auf dem Weg zur Realisierung des Zwei-Personen-Stücks liegen, werden immer größer. Hingelegt werden sie von der Bäuerin und Hilde, ihrer ledigen Schwester. Dieser "Uhu", wie Alfons seine Schwägerin nennt, soll unbedingt aus dem Haus und an den Mann gebracht werden.Lange-Unterhosen-Parade und verschleierte Frauen

Er will dies mit Hilfe seines Freundes und Freizeitdichters Heinz Bohnensack bewerkstelligen. Doch die Rechnung geht dank der "Hausherrinnen" nicht auf. Nun beginnen die Verwicklungen: Bei einer Lange-Unterhosen-Parade krümmen sich die Zuschauer vor Lachen. Eines Tages treten drei verschleierte Damen in die gute Stube und angeln sich ihren "Traumpartner". Die einen verschwinden im Hühnerstall, die anderen in der Scheune und als beim dritten Paar die Mußestunde beginnt, endet Teil zwei. Doch wie in Schwänken üblich, findet jeder Topf am Ende seinen Deckel. Poet und Hausfreund Heinz Bohnensack liiert sich mit Hilde Gänseschmalz, die nicht mehr ganz so ausgeflippte Haustochter Eva macht Muttersöhnchen Hans (Edgar Spurk) zum Mann, die Sitte und Moral predigende Köchin des Pastors (Monika Eiden) verdreht Altwarenhändler und Lumpenkrämer Franz (Matthias Köhl) den Kopf und der Bauer frisst seiner Bäuerin nach einer schummrigen Nacht aus der Hand. In den "Flüsterkammern” hatten die Souffleusen Nicole Becker und Inge Schmitt wegen der immensen Textsicherheit der Akteure nur wenig zu tun. Regie in dem Luststück führte Rosa Petry. Die zweite Aufführung ist am Samstag, 27. November, 20 Uhr, im Bürgerhaus Beuren.

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