Umfangreiches Œuvre

SAARBURG. (-agn) Der einheimische Künstler Josef Kochems ist tot. Er hinterlässt ein umfangreiches Œuvre.

"Malen bedeutet, Empfindungen und Gefühle zu verarbeiten und darzustellen. Kunst bedeutet Transparentmachen des inneren Wesens, des Erlebens, des individuellen Denkens", sagte einst Josef Kochems, der am 19. April 1923 in Saarburg geboren wurde. Von 1939 bis 1941 absolvierte er eine Lehre als Polsterer und Dekorateur und erwarb den Gesellenbrief. 1948 musste er die Werkkunstschule aus finanziellen Gründen verlassen (er war Schüler von Professor Grewenig und Peter Krisam) und arbeitete bis 1988 als Polsterer. Zusammen mit seiner Schwester Susanne und deren Familie wohnte er in Saarburg am Wasserfall. Bis vor vier Jahren malte er. Mit dem Tod seiner Schwester im Jahr 2000 fand er nicht mehr die Kraft, seine Kunst weiter auszuüben. Freunde beschrieben ihn als eine unaufdringliche, zurückhaltende, bescheidene Persönlichkeit; er zeigte sich eigenwillig, manchmal jähzornig, meist jedoch sanft und freundlich. In den 50er- und 60er-Jahren befasste er sich mit Abstraktem, mit Expressionismus und Kubismus (Stadtansichten, Porträts und Stillleben), wandte sich in den 70er-, 80er- und 90er-Jahren Landschaften und Stadtansichten in realistisch-kubistischer Ausprägung zu; bisweilen bevorzugte Josef Kochems die realistisch-pointilistische Malweise. Charakteri-stisch für diese Zeit sind die groben Pinselstriche.

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