Umgehung bleibt Vision
NUNKIRCHEN. Wenn die Nordsaarlandstraße fertig ist, wird sie durch Nunkirchen führen. Viele in dem Ort fordern darum eine Umgehung. Doch die Chancen dafür stehen derzeit schlecht.
Welche Folgen wird die geplante Nordsaarlandstraße für Nunkirchen haben? Werden durch teilweise Verlegung der B 268 im Zuge der Werkserweiterung von Homanit bei Niederlosheim dem Waderner Stadtteil Chancen auf eine Ortsumgehung genommen?Nordsaarland-Straße mitten durch Nunkirchen
Diese Fragen standen im Zentrum einer Bürgerversammlung. Wirtschaftsstaatssekretär Albert Hettrich, Johannes Meiers von der Straßenbau-Abteilung im Wirtschaftsministerium sowie Jürgen Holz vom Landesbtrieb für Straßenbau (LfS) standen Rede und Antwort. Holz stellte die geplante Streckenführung der Nordsaarlandstraße vor. Die Strecke verläuft weitgehend über bestehende Landesund Bundesstraßen. Der Knackpunkt: Die Straße wird demnach mitten durch Nunkirchen verlaufen, das jetzt schon unter hohem Durchgangsverkehr zu leiden hat.Gutachten soll Klarheit bringen
Darum fordern viele in Nunkirchen den Bau einer Ortsumgehung, die nie vorgesehen war, wie Johannes Meiers erläuterte: "Die Ortsdurchfahrt Nunkirchen erfüllt alle Voraussetzungen, die wir aus baulicher Sicht an die neue Nordsaarlandstraße stellen." In der kommenden Woche soll ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben werden, das den Verlauf der Verkehrsströme in Nunkirchen dokumentieren soll. Auf der Basis dieser Erkenntnisse soll über mögliche Umfahrungen des Ortes - entweder südlich in Richtung Schmelz oder nördlich in Richtung Wadern - nachgedacht werden. Und die Flächennutzungsplanung muss stimmen. Ob die aber überhaupt realistische Chancen auf Verwirklichung haben, daran hegen die Vertreter der Landesbehörden erhebliche Zweifel. Derzeit scheint selbst die Fertigstellung der Nordsaarlandstraße auf wackeligen Füßen zu stehen.Ausbessung von Straßenschäden angemahnt
Umso nachdrücklicher forderten die Bürger, dass die Verkehrssituation im Ort durch mehr Fußgängerüberwege und die Ausbesserung schadhafter Straßenabschnitte abgemildert werde - zu beiden Punkten deuteten Hettrich und Meiers Entgegenkommen an. Eines machte die Versammlung aber auch deutlich: Durch die teilweise Verlegung der B 268 im Zuge der Homanit-Erweiterung werden dem Ort keinerlei Möglichkeiten auf eine Umfahrung genommen. Dennoch sind die Erwartungen der meisten Menschen in Nunkirchen bezüglich der Auswirkungen der Nordsaarlandstraße düster: "Ich habe den Eindruck, Nunkirchen wird zur Absteigerzone, wenn das, was heute vorgestellt wurde, so kommt", brachte es Jürgen Kreuder von der Bürgerinitiative auf den Punkt.
