Konz/Grevenmacher Umweltbehörde: Kläranlage entlastet Mosel leicht

Konz/Grevenmacher · Die neue Kläranlage in Grevenmacher ist seit einem halben Jahr in Betrieb. Dort wird bis 2022 das Abwasser aus 19 Orten an der luxemburgischen Obermosel und der Sauer gereinigt.

 Blaualgen – wie hier 2018 bei Schweich – soll es in der Mosel nicht mehr geben.

Blaualgen – wie hier 2018 bei Schweich – soll es in der Mosel nicht mehr geben.

Foto: Portaflug Föhren

So könnte sich die Qualität des Wassers in der Mosel verbessern („Die Mosel wird sauberer“, TV vom 6. März). Diese Darstellung bestätigt nun auch die zuständige Umweltbehörde in Rheinland-Pfalz, die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord. Pressesprecherin Sandra Hansen-Spurzem sagt auf TV-Anfrage, dass die Inbetriebnahme der Kläranlage in Grevenmacher insbesondere in abflussarmen Sommermonaten eine Verringerung der Veralgungsgefahr für die Mosel mit sich bringe.

Der Zustand der Grenzflüsse werde seit Jahrzehnten mit der Internationalen Kommission zum Schutz von Mosel und Saar (IKSMS) beobachtet. In den vergangenen 25 Jahren sei durch den Bau von Kläranlagen die Belastung der Gewässer mit sauerstoffzehrenden Substanzen soweit verringert worden. Heute stünden die Belastungen durch Nährstoffe und Mikroschadstoffe sowie die Defizite in der Gewässerstruktur im Vordergrund.

Insgesamt bewertete die SGD Nord die Obermosel bei der jüngsten Benotung im Jahr 2015 auf einer Notenskala von 1 bis 5 mit 4 (unbefriedigend). 2009 hatte der Flussabschnitt noch mit 5 (schlecht) abgeschnitten. „Der chemische Zustand ist wegen der Überschreitung von Umweltqualitätsnormen für polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe und einzelne Pflanzenschutzmittel als nicht gut bewertet“, sagt Hansen-Spurzem. Um eine langfristige Verbesserung zu erreichen, muss laut SGD Nord ein ganzer Maßnahmenkatalog umgesetzt werden. Der beinhaltet Punkte zum Vermeiden von (Mikro-)Schadstoffen sowie Nährstoffen (Phosphor, Stickstoff etc.) und zur Verbesserung der Durchgängigkeit des Flusses. Um das Ziel eines sauberen Flusses zu erreichen, müssten insbesondere Bergbauunternehmen und die Schifffahrt mitarbeiten.

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