Umweltministerium bestätigt Verzehrempfehlungen für Saar- und Moselfische

Schoden/Mainz · Eine neue Untersuchung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums hat bestätigt, dass junge, fettarme Fische aus Saar und Mosel unbedenklich sind. Im Sommer hatte das Saarland generell vor Saarfischen gewarnt. Angler fordern daher einheitliche Regelungen.

 Sorgt für unappetitliche Schlagzeilen: Der Fisch aus Mosel und Saar. Foto: iStock/Ugurhan Betin

Sorgt für unappetitliche Schlagzeilen: Der Fisch aus Mosel und Saar. Foto: iStock/Ugurhan Betin

(jka) Fettarme und junge Fische wie Rotaugen aus Saar und Mosel können weiterhin verzehrt werden. Größere und fettreichere Fische wie Aale und Welse sind jedoch stärker mit Schadstoffen wie Dioxin und PCB (Polychloride Biphenyle) belastet. Das hat eine aktuelle Untersuchung des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums erneut bestätigt, in der 221 Fische aus sieben Arten auf schädliche Stoffe geprüft wurden. Bereits 2009 hatte das Ministerium Fische untersuchen lassen, daraufhin im April 2010 eine Verzehrempfehlung veröffentlicht.

Laut Ministerium erfolgte die aktuelle Untersuchung auch vor dem Hintergrund, dass das Saarland im Juli 2010 ein vorsorgliches Verzehrverbot für alle Saarfische erlassen hatte. In zwei Brassen wurden damals deutlich erhöhte Grenzwerte festgestellt, daraufhin vor dem Verzehr gewarnt (der TV berichtete). Um in Zukunft Verunsicherung durch unterschiedliche Empfehlungen dies- und jenseits von Landes- und Staatsgrenzen zu vermeiden, fordern Angler seit Jahren eine bessere Koordination in der Großregion.

Ohs verweist auf einen Forderungskatalog der rheinland-pfälzischen und luxemburgischen Fischer aus dem Jahr 2009. In dem Schreiben prangern die Angler die fehlende Koordination der zuständigen Behörden aus Frankreich, Luxemburg und Deutschland an. Erste Schritte hin zu mehr Koordination scheint es zu geben: So hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium nach eigenen Angaben die aktuellen Ergebnisse in einer Sondersitzung der Internationalen Kommission zum Schutze der Mosel und der Saar (IKSMS) die Ergebnisse zunächst gemeinsam mit dem Saarland bewertet und der IKSMS als gemeinsames Papier vorgelegt. Außerdem hat das Saarland die aktuellen Verzehrempfehlungen aus Rheinland-Pfalz im Wesentlichen übernommen.
In den nächsten Tagen startet laut Adam Schmitt vom saarländischen Umweltministerium auch dort eine neue Untersuchung: „Wir hoffen, dass wir in sechs Wochen Ergebnisse vorliegen haben.“

Verzehrempfehlungen des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums:
http://www.wasser.rlp.de/servlet/is/2027/Merkblatt_April2010.pdf?command=downloadContent&filename=Merkblatt_April2010.pdf

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