Unabhängiges Leben in alter Abtei

Im vergangenen Jahr erwarb die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg die ehemalige Abtei St. Martin in Ockfen, um daraus eine Wohnanlage für Menschen mit Behinderung zu machen (der TV berichtete mehrfach). Derweil laufen die notwendigen Umbauarbeiten auf Hochtouren. Noch im Herbst sollen die ersten Bewohner einziehen.

 Die Arbeiten an der ehemaligen Abtei St. Martin in Ockfen (das Foto zeigt die Rückseite) laufen auf Hochtouren. Der Gebäudekomplex soll in eine Wohnanlage für Menschen mit Behinderung umgewandelt werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Die Arbeiten an der ehemaligen Abtei St. Martin in Ockfen (das Foto zeigt die Rückseite) laufen auf Hochtouren. Der Gebäudekomplex soll in eine Wohnanlage für Menschen mit Behinderung umgewandelt werden. TV-Foto: Hermann Pütz

Ockfen. Rund zehn Jahre stand das zuletzt als Hotel-Restaurant genutzte Gebäude leer. Nach mehreren Anläufen der 18 Eigentümer, die unter Denkmalschutz stehende Immobilie zu veräußern, fand sich im vergangenen Jahr endlich ein Abnehmer: die Lebenshilfe-Kreisvereinigung Trier-Saarburg, die aus dem historischen Gebäudekomplex nun eine Wohnanlage machen will. Während die im Sommer bekannt gewordenen Pläne bei Gemeinde und Bürgern auf positive Resonanz gestoßen waren, gestaltete sich die Verkaufsabwicklung schwierig, was nach Auskunft von Lebenshilfe-Geschäftsführer Alfred Gerardy im Wesentlichen an der Vielzahl der Eigentümer lag, "die nur mit Mühe unter einen Hut zu bringen waren."

Inzwischen laufen die notwendigen Umbauarbeiten auf Hochtouren. Insgesamt 20 Appartements sollen entstehen. "Ein Appartement soll rund 46 Quadratmeter groß werden. Dort könnte eine kleine Wohngemeinschaft einziehen", erläuterte Gerardy den Mitgliedern des Gesamtvorstands der Lebenshilfe-Kreisvereinigung, die sich über den Fortgang der Arbeiten informierten. Jede Wohneinheit soll mit Kochnische und Duschbad ausgestattet werden. Im Haus sollen außerdem ein Seminarraum, eine Gemeinschaftsküche sowie im ehemaligen Gastronomiebereich im Keller ein Gemeinschaftsraum entstehen. Ein Wirtschaftsgebäude im Innenhof des Gebäudekomplexes wird zugunsten einer größeren Hoffläche abgerissen. Der Hof soll später terrassenförmig angelegt, mit einer Rampe ausgestattet und üppig begrünt werden. Eine rund zwei Meter hohe Mauer mit Zugangstor soll den Außenbereich begrenzen. Bis zu 28 Bewohnern, die zeitweise von Fachpersonal betreut werden, soll die neue Wohnanlage Platz bieten. "Noch im Herbst sollen die ersten einziehen", stellte Gerardy in Aussicht.

Mit der Wohnanlage in der ehemaligen Abtei St. Martin verfolgt die Lebenshilfe ihre Strategie weiter, mehr behinderten Menschen ein möglichst unabhängiges Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen - weg vom klassischen Wohnheim mit Rund-um-die-Uhr-Betreuung. "Mit dem betreuten Wohnen soll noch mehr auf die individuellen Bedürfnisse der Bewohner eingegangen werden", erklärte Bernhard Hoellen, pädagogischer Gesamtleiter der Lebenshilfe.

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