Unbeschwertes Leben?

TRIER-SAARBURG. (jeg) "Alles fremd. Neue Sprache, neue Gesichter, andere Landschaft.", so beschreibt Immigrantin Maria N. ihre ersten Eindrücke von Deutschland.

Als sie 1991 nach Deutschland immigrierten, so erinnert sich Maria N., dass ihnen Deutschland ziemlich fremd erschien und sie vor keine einfache Situation gestellt wurden. In ihren Köpfen schwirrten immer noch die Bilder des Bürgerkrieges in Angola. Sie erinnert sich heute noch mit Schrecken an die grausamen Eindrücke, die in ihren Gedanken vorbeiziehen, als wäre es gestern gewesen. Dörfer, Straßen und Brücken wurden zerstört. Viele Menschen verloren ihr Zuhause. Aufgrund der brachliegenden Felder und verminten Äcker war eine Selbstversorgung unmöglich geworden.Bürgerkrieg war Anlass zur Flucht aus Angola

"Die Situation der gesamten Bevölkerung war sehr schlecht. Es gab immer Probleme. In den Provinzen hatten die Kinder nicht genug zu essen, es fehlte am notwendigsten. Meine Kinder waren zum Glück nicht betroffen", erinnert sich Maria N.. "Es geht uns, seitdem wir in Deutschland leben, viel besser", erzählt sie. "Mir gefällt Deutschland gut, weil meine Kinder hier zur Schule gehen können", sagt die Angolanerin.. Die 1966 in Damba geborene Frau kam 1991 mit ihrem Mann und den beiden ältesten ihrer vier Kinder nach Deutschland. Das jüngste Kind namens James ist fünf Jahre alt und wurde wie auch die elfjährige Tochter in Deutschland geboren. Die älteste Tochter Maria (16) besucht eine Trierer Sonderschule, Sohn Julian (13) ein Trierer Gymnasium. Tochter Zanele (11) ist Schülerin einer Realschule in Trier.Hautfarbe Grund zur Diskriminierung

"Für meine Kinder ist es manchmal aufgrund ihrer Hautfarbe nicht ganz einfach in der Schule", bedauert Maria N.. Auch sie selbst und ihr Mann wurden bei der Stellensuche diskriminiert: "Du Neger! Du Affe du, komm Bananen holen!" Die Stellensuche stellte schon ein Problem dar. "Mein Mann bekam viele Absagen, bevor er in einer Pizza-Fabrik in Trier einen Arbeitsplatz bekam." Auch für sie selbst war es sehr schwierig. Nun putzt sie den örtlichen Kindergarten. Die N.'s sind froh, dass sie seit 1991 bei einer Familie auf dem Dorf wohnen können. Dort werden sie akzeptiert. Mit Blick auf die anderen Deutschen fügt sie hinzu, dass dies aufgrund ihrer Hautfarbe nicht der Fall sei. "Es ist nicht einfach, es gibt viele Deutsche und wenige Ausländer", erzählt sie. Deswegen fällt ihre Hautfarbe im Straßenbild auf. "Wir haben auch keine weißen Freunde in Deutschland." ergänzt Maria. "Unsere finanzielle Situation hat sich vollkommen gewendet. Wir haben eine Wohnung und die Kinder können zur Schule gehen", ergänzt sie. Vor kurzem erhielt ihr Mann die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie selbst wartet noch auf die Einbürgerung. Ihre Kinder besitzen Migrationspapiere. "Ich hoffe, dass sie hier eine gute Zukunft haben," wünscht sich Maria N.. Die Namen der Immigranten -Familie aus Angola wurden aus Datenschutzgründen geändert

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