Die Erklärung ist viel einfacher: Die Fischer haben sich für ihre Sonntagsbrötchen einen Lieferservice bestellt. Der Brötchendienst ist perfekt organisiert: Auf jeder Tüte klebt ein Zettel, der Inhalt und Käufer verrät. Außerdem ein Umschlag mit der Rechnung. Bezahlt werden muss nur alle drei Monate. Bar oder per Überweisung - ganz egal.Kleines Stück Lebensqualität erhalten

Die Idee des sonntäglichen Brötchendienstes entstand aus einer Umfrage zur Aktion "Fisch 2020", bei der die Bürger gefragt wurden, was ihnen an Lebensqualität fehlt und wo sie ihre Gemeinde in 15 Jahren sehen. "Ein ganz kleiner Aspekt der vielen Ergebnisse aus der Umfrage war, dass unsere Bürger sonntags eine Möglichkeit vermissen, Brötchen zu kaufen", erinnert sich Ortsbürgermeister Dieter Schmitt. Ein Stück Lebensqualität, das Schmitt seinen Bürgern gern ermöglichen wollte. Schnell fand sich ein Bäcker in Saarburg, der sich bereit erklärte, sonntags morgens vor 8 Uhr die bestellten Brötchenmengen nach Fisch zu liefern. "Angefangen habe ich vor einem Jahr mit ungefähr 30 Brötchen, inzwischen sind es schon rund 100", berichtet Udo Hackenberger, der die Fischer auch während der Woche mit Backwaren beliefert. Zehn Familien beteiligen sich am Brötchendienst. "Früher bin ich sonntags immer nach Tawern gefahren. Dass die Brötchen jetzt nach Fisch geliefert werden, ist toll", freut sich Marion Wacht. Es seien noch l zu wenige Familien, die mitmachten, ergänzt Beate Lutz. Ortsbürgermeister Schmitt, der ebenfalls Kunde des Brötchendienstes ist, erklärt sich das damit, dass viele von der Regelmäßigkeit abgeschreckt würden, ist mit der Resonanz jedoch zufrieden. "Das ist ein Beispiel dafür, wie man für Menschen im ländlichen Raum wieder mehr Lebensqualität schaffen kann."