Ungeleerte Tonnen sorgen für Unmut

Das winterliche Wetter hat in Reinsfeld und Kell am See zu einer unangenehmen Begleiterscheinung geführt: In beiden Orten hat die Müllabfuhr die blauen Tonnen mit Papierabfall nicht eingesammelt. Darüber ärgern sich einige Bürger.

 Schneebedeckt und proppenvoll: Diese beiden blauen Tonnen mit Papiermüll stehen vor dem Spielplatz in der Reinsfelder Straße „Zum Osterberg“. TV-Foto: Axel Munsteiner

Schneebedeckt und proppenvoll: Diese beiden blauen Tonnen mit Papiermüll stehen vor dem Spielplatz in der Reinsfelder Straße „Zum Osterberg“. TV-Foto: Axel Munsteiner

Reinsfeld/Kell. Noch immer stehen in vielen Reinsfelder Nebenstraßen die prall gefüllten blauen Tonnen vor den Haustüren. Es sind die Spätfolgen des massiven Wintereinbruchs in der vorigen Woche. Die Fahrzeuge des Zweckverbands für Abfallwirtschaft im Raum Trier (ART) hatten am vorigen Donnerstag in mehreren Orten des Landkreises vor Schnee und Glatteis kapituliert und konnten vor allem in den nicht geräumten Straßen keinen Abfall einsammeln. Das war auch in Reinsfeld der Fall, wo die Behälter mit dem Papiermüll nicht abtransportiert wurden.

"Ich habe zwar Verständnis für die ART-Fahrer. Aber merkwürdigerweise wurden die gelben Säcke alle eingesammelt", wundert sich Reinsfelds Ortsbürgermeister Rainer Spies (SPD), bei dem sich mehrere Bürger deswegen beschwert haben.

Vom gleichen Szenario berichtet auch Kells Gemeindechef Markus Lehnen (CDU). Dort sind die blauen Tonnen vor allem an den stark ansteigenden Straßen wie dem Hohlweg oder der Bergstraße stehen geblieben. Dass in beiden Orten die gelben Säcke weg, die blauen Tonnen teilweise aber noch da sind, erklärt ART-Geschäftsführer Max Monzel auf TV-Anfrage so: "Erstens werden die gelben Säcke zu einem anderen Zeitpunkt abgeholt, und zweitens können dafür kleinere und kompaktere Fahrzeuge eingesetzt werden, weil dieser Müll ja nicht so schwer ist." Monzel stellt klar, dass die ART die Entscheidung den Fahrern überlässt, ob sie in eine nicht geräumte Straße fahren. "Wir werden niemanden dazu anweisen, bei so einem Wetter das Risiko einzugehen, dass mit einem tonnenschweren Brummer ein Unfall passiert."

Gerade in Reinsfeld und vielen Orten der VG Kell komme erschwerend hinzu, dass die Müllfahrzeuge dort keine Schneeketten aufziehen dürfen. Das hängt damit zusammen, dass in der Vergangenheit ART-Fahrzeuge mit ihren Schneeketten neugemachte Straßen beschädigt hatten (der TV berichtete).

Spies bestätigt diesen Sachverhalt, sagt aber: "Ich würde mir vom ART schon das Entgegenkommen wünschen, dass ein Zwischentermin eingeschoben wird." Dieser Auffassung ist auch Valeri Wemkler, der im Heidering wohnt. "Ich zahle doch Gebühren. Da finde ich es schon ärgerlich, wenn mein Müll nicht abgeholt wird und ich jetzt vier Wochen warten soll.". Der nächste Abholtermin für Papierabfall ist in Reinsfeld und Kell erst am 13. Januar 2011.

ART-Pressesprecherin Elisabeth Hill sagt jedoch: "Ein Nachholtermin ist nicht möglich. Die Touren sind ja aufeinander abgestimmt und wir sind völlig ausgebucht." Sie weist aber darauf hin, dass es kein Problem ist, wenn die Bürger am 13. Januar den zusätzlich anfallenden Papiermüll bündeln und neben die vollen blauen Tonnen stellen.

Uwe Eiden aus der Brühlstraße sieht die Sache gelassen. "Ich mache den Fahrern keinen Vorwurf. Wenn ich jetzt den Papiermüll zurücklegen muss, ist das auch kein Problem. Der stinkt ja nicht." Allerdings schaut Eiden schon mit Skepsis auf den heutigen Donnerstag, wenn der Restmüll abgeholt werden soll und wieder schlechtes Wetter gemeldet ist. "Wenn dieser Abfall nicht wegkommt, wäre das übel. Denn da wüsste ich nicht, wo ich ihn hinmachen soll, wenn die Tonne voll ist." Hill betont, dass das Wetter weiter ein Unsicherheitsfaktor bleibt und die ART nicht garantieren könne, dass es überall mit dem Müllabholen klappt. Sie rät: "Wer sichergehen will, dass sein Müll entsorgt wird, sollte seine Tonne kennzeichnen und an eine Straße stellen, bei der er sicher ist, dass sie von der Kommune geräumt wird."

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